Und ab ins kühle Nass: Hündin Tami springt mit einem Riesensatz ihrem Spielzeug hinterher. Foto: Gegenheimer

Bad Herrenalber Waldfreibad öffnet zum Saisonende zum dritten Mal für Vierbeiner die Pforten.

Bad Herrenalb - Zum Saisonabschluss in die Fluten des Bad Herrenalber Waldfreibades stürzen – das blieb am Samstagnachmittag den vierbeinigen Freunden des Menschen vorbehalten. Bereits zum dritten Mal fand dort das Hundeschwimmen statt.

Riesenschnauzer Biene, gerade zehn Monate alt, geht mit Hingabe immer wieder gerne ins Wasser – und verbreitet beim Aussteigen einen kräftigen Sprühregen in alle Richtungen. Ebenso wie Nala, die zierliche altdeutsche Schäferhündin, die gar nicht erst die Treppe ins Nichtschwimmerbecken nutzt, sondern mit Schwung vom Beckenrand springt. Einspringen von der Seite heute unbedingt erlaubt!

Herrchen und Frauchen müssen am Beckenrand bleiben

Die Huskies Luis, Amy und Arkin machen mit Frauchen Marion Dold eine Imbisspause am Kiosk, dann geht es für die Vierbeiner wieder ab ins kühle Nass. Da tobt schon Joy, die Labradorhündin, die mit Frauchen aus Marburg angereist ist – nicht extra fürs Hundeschwimmen, aber dieses nehmen sie gerne mit.

Bereits zum dritten Mal hat das Waldfreibad zum Saisonabschluss am Samstagnachmittag die Pforten für Vierbeiner geöffnet – Herrchen und Frauchen müssen trotz des Sonnenwetters an diesem Tag am Beckenrand bleiben. Doch das nehmen sie gern in Kauf. Und teilweise eine richtig lange Anfahrt. Aus Herrenberg, Böblingen, aber auch aus der Region, aus Burbach oder Ittersbach sind sie gekommen. Die Hundeschwimm-Angebote seien in diesem Jahr selten, da manche Bäder gar nicht geöffnet hatten.

Erste Besucher warten bereits zehn Minuten vor Öffnung

Fast 50 Hunde zählt die Interessengemeinschaft (IG) Freibad Herrenalb über den Nachmittag. Die Gästedaten werden sorgsam dokumentiert, die Besitzer um Einhaltung von Hygieneregeln und Abstand gebeten. Zum Glück gilt das nicht für die Tiere. Sie schnuppern und bellen miteinander, schwimmen um die Wette nach ins Becken geworfenem Lieblingsspielzeug. Der eine kläfft begeistert, der andere fiept noch ein wenig zaghaft.

"Schon zehn Minuten vor der Einlasszeit haben die ersten draußen gewartet", verrät Bademeisterin Christiane Kühn, die an diesem Nachmittag den Überblick über die vierbeinigen Gäste behält. Eine Abordnung der IG kümmert sich um den geordneten Ablauf, um die Verpflegung der "Zweibeiner". Und sollte einer der vierbeinigen Gäste gesundheitliche Probleme bekommen: die UNA Tiernotrettung ist mit Angela Kazmaier und Uwe Lässig mit einem Fahrzeug vor Ort.

Im Becken herrscht lebhaftes Treiben

Denn im Becken herrscht lebhaftes Treiben: Weimaraner Pablo aus Schömberg taucht souverän ein, während Kimba, der Berner Sennenhund, sein Spielzeug lieber mit der Pfote vom Beckenrand herausfischen möchte. Ganz anders Labradorhündin Tami, die mit Riesensätzen dem von Herrchen geworfenen Gummiknochen hinterherspringt.

Auch Laika, der Siberian Huskie-Weißer Schäferhund-Mix von Familie Wurster aus Rotensol fühlt sich zunehmend wohl. "Wir sind das erste Mal da", so Marliese Wurster, "sie muss sich erst mal akklimatisieren. Aber das ist richtig toll hier für die Hunde." Das finden auch die Familien Rösch und Walther aus Herrenalb, die Mila aus dem Gaistal dabeihaben – eine portugiesische Promenadenmischung – und Iven, den riesigen schottischen Deerhound, der sich den Trubel am Wasser erst mal aus der Entfernung anschaut.

Eintrittsgelder werden gespendet

"Es hat sich nicht nur für die Hunde gelohnt", freut sich Josef Reiser von der IG, "auch die IG erhält ein paar Einkünfte – die einzigen in diesem Jahr. Das Eintrittsgeld haben uns die Stadtwerke gespendet. Sie wissen, dass das Geld sowieso wieder dem Bad zu Gute kommt." Einen Verbesserungsvorschlag trägt seine IG-Kollegin Ingrid Simon jedoch mit einem Schmunzeln vor: "Bei dem schönen Wetter hätten eigentlich sämtliche Helfer verdient, zum Abschluss ein Bad im unberührten Schwimmerbecken nehmen zu dürfen!"