Hans-Michael Rappold und Michael Hoppe (rechts) tauschen beschädigte Schilder aus.Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Themenpfad: Idee zum "Gaistäler Fragenweg" liegt fünf Jahre zurück / Knapp vier Kilometer wandern

Wandern in der Heimat ist für das Herrenalber Ehepaar Elke und Michael Hoppe Entspannung und Genuss zugleich. Ein Ausgleich zum Alltagsleben und ein wichtiger Part im Tagesablauf, um gesund zu bleiben.

Bad Herrrenalb. "Für immer mehr Menschen bietet Wandern die perfekte Balance in unserer gefühlt sich immer schneller drehenden Welt", sagt Michael Hoppe, der als kreativer Lederkünstler bei seinem Hobby oftmals viele Stunden sitzend an der Nähmaschine verbringt. "Wenn man sich beim Wandern auf den Weg konzentriert, um Wurzeln oder Steinen auszuweichen, ist plötzlich das Gestern und Morgen ganz weit weg."

Um Menschen in allen Altersgruppen für einen Aufenthalt an der "herrlichen Herrenalber Luft" zu begeistern, hat er einen Themenpfad entwickelt, der selbst mit wenig Kondition in knapp eineinhalb Stunden ohne große Mühen und Höhenunterschiede zu bewältigen ist.

Lust und Laune verbreiten

"Die Idee dazu entstand vor nunmehr fünf Jahren", lacht Hoppe, der sich gemeinsam mit seiner Frau als Paten des Weges sieht. Bis zur Verwirklichung seiner Vision hat er sich in akribischer Detailarbeit viele Gedanken zu einem neuen, attraktiven Themenpfad gemacht. Zum einen sollte der Weg nicht nur Wanderer aller Altersgruppen ansprechen, sondern zudem Lust und Laune verbreiten – um ohne auf die Uhr zu schauen und ohne aus der Puste zu kommen, Schritt für Schritt etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Bei seinen Überlegungen kam ihm das Wissen um die Heimat ebenso wie das weite Wegenetz rund um den Kurort zugute. "Wir haben schlussendlich eine Wege-Kombination aus alt und neu gewählt. Der Rundweg startet zum einen im Kurort und bietet beim Wandern im Wald und durch die Wiesen und Weiden nicht nur wunderbare Ausblicke auf die Stadt, sondern zudem ideale Möglichkeiten zur Einkehr, wenn man am Ende der Wanderung wieder zurück am Ausgangspunkt angelangt ist", so Hoppe.

Mit gleichgesinnten Bad Herrenalbern hat der leidenschaftliche Wanderer Unterstützung bei Hans-Michael Rappold und Sascha Ott gefunden, die ihm bei der Erstbeschilderung des Weges tatkräftig zur Seite standen. Auch heute achtet Hoppe stets darauf, dass die Wege-Beschilderung nicht von wucherndem Laub verdeckt wird und an Bäumen für die Betrachter gut sichtbar bleibt. Erst jetzt im Frühsommer war er erneut mit Rappold unterwegs, um die Beschreibungen zu überprüfen und die durch Sturm beschädigten Schilder durch neu angefertigte auszutauschen.

Der Rundweg startet im Klosterareal. Direkt gegenüber dem Ziegelmuseum ist der Hinweis zu lesen: "Hier beginnt der Fragenweg – Folgen Sie den Schildern mit der Ziege." Am Ende der Klosterstraße ist das zweite Schild an der "Villa Lina" zu finden. Von hier führt der Themenweg über den Predigerweg ins Gaistal, dort über den Gaisbach und am Badwegle wieder zurück in die Kurstadt. Schmunzelnd erinnert sich Hoppe an die erste Präsentation seiner Idee im Rathaus: "Das war vor fünf Jahren und fand dort so große Zustimmung, dass der neue Themenweg in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der städtischen Betriebe Touristik und Bauhof realisiert werden konnte." Heimatverbunden kreierten Michael Hoppe und seine Frau Elke jedoch nicht nur einen x-beliebigen Wanderweg.

Für das passende "Zu-Hause-Gefühl" gestalteten sie zur Wegekombination eine entsprechende Figur, die mit einer sichtlich munter und vergnügt dreinschauende Ziege ins namensgebende Gaistal führt. "Die Ziege ist die Leitfigur für den Weg, und die ist selbstverständlich auch auf den Wegweisern zu sehen", erklärt Hoppe, der zudem auf die Fragenschilder verweist, die den Weg säumen.

Auf dem Themenpfad zum "Gaistäler Fragenweg" finden sich zwölf grüne, mit dem Motiv der munteren Ziege, versehene Frageschilder. "Die konfrontieren nun den Wanderer mit kleinen Denksportaufgaben", berichtet Hoppe, der somit nicht nur auf die Besonderheiten der Natur rund um Bad Herrenalb aufmerksam macht, sondern sich auch unterhaltende Fragen wie "Welcher Tor arbeitet auch im Wald?" ausgedacht hat. Die Neugierde lockt den Wanderer zum jeweils nächsten Schild, auf dem nicht nur eine neue Frage, sondern auch die Lösung der vorhergehenden Aufgabe zu finden ist.

Schritt für Schritt im eigenen Tempo und Rhythmus ist dieser knapp vier Kilometer lange Weg ein Bürgerprojekt, das Gästen ein Stück Bad Herrenalber Heimat zeigt. Für alle, die mehr darüber erfahren möchten, liegt in der Touristik ein dazu passender Flyer aus.