Das Freibad von Bad Herrenalb hat geöffnet. Mit Armbändern wird die erlaubte maximale Anzahl Schwimmer kontrolliert. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Freibad: Türen jetzt geöffnet / Sieben Wochen Verspätung / Drei anstatt zwei Bademeister im Einsatz

Gute Nachricht: Das Bad Herrenalber Freibad hat geöffnet. Am Montag um 10 Uhr war erstmals Einlass.

Bad Herrenalb. Vor dem Tor hatte sich eine kleine Schlange Wartender gebildet. Elfriede Schumacher hatte die Poleposition.

"Im vergangenen Jahr war ich über 70 Mal im Freibad. Das kriege ich dieses Jahr nicht hin", sagte sie. Der Grund: Das Freibad öffnete wegen der Corona-Pandemie mit sieben Wochen Verspätung.

"Christiane, mach’ das Tor auf. Wir sind heiß!", rief Roland König aus Dobel der Bademeisterin Christiane Kühn zu, die hinter dem verschlossenen Gitter die letzten Vorbereitungen traf. "Eine Stunde Schwimmen geht immer, wenn man nicht so weit fahren muss", meinte König. Bisher fuhr er nach Ettlingen und Calmbach, weil dort die Freibäder schon geöffnet hatten. Markus Grußmayer war bereits in Karlsbad: "Aber hierher ist der Weg kürzer. Ich wohne nur fünf Minuten entfernt."

Eintrittskarten auch gegen Barzahlung

Jeder in der Schlange hatte bereits seine Eintrittskarte in der Tasche – wohl wissend, dass es an der Freibadkasse dieses Jahr keine gibt. Frauke Burkhardt aus Bad Herrenalb-Rotensol hatte sie bei den Bad Herrenalber Stadtwerken in der Bahnhofstraße 12 gekauft. Dort und in der Siebentäler Therme bekommt man Eintrittskarten gegen Barzahlung auf die Hand. Außerdem gibt es Tickets im Internet unter www.stw-badherrenalb.de. Dort muss man mit Kreditkarte oder per Giropay bezahlen und die Eintrittskarte selbst ausdrucken.

Für Rudolf Albert (80) kein Problem. Er sagte: "Für mich sind Smartphone und Internet Bestätigung für meinen Kopf und Geist." Karten gibt es für die Zeiträume 10 bis 14.30 Uhr und 15.30 bis 20 Uhr. Dazwischen wird das Bad desinfiziert. Verkauft werden 300 Stück pro Zeitfenster.

Knapp wird das nur an heißen Wochenenden. Also im Voraus und auf Vorrat kaufen? Ja, das geht. Frauke Burkhardt hatte zum Beispiel schon zehn Eintrittskarten in der Tasche. "Wenn es regnet, komme ich nicht. Dann ist es halt eine Spende", sagte sie und lachte.

Als das Gitter öffnete und alle das Drehkreuz hinter sich gelassen hatten, präsentierte sich das Bad mit rot-weißen Bändern dekoriert. Keine Verzierung, sondern zur Absperrung für Duschen und Umkleiden, und zur Lenkung der Badegäste in die Becken und zurück. Geöffnet sind die Außenduschen an den Becken und die Einzelumkleidekabinen auf der Liegewiese. Bis zu 30 Schwimmer dürfen gleichzeitig im großen Becken ihre Bahnen ziehen. Das regeln farbige Armbänder, die man anlegt, bevor man ins Becken geht und wieder zurücklegt, wenn man das Becken verlässt. Ist kein Band verfügbar, ist die maximale Anzahl Schwimmer erreicht.

Im Nichtschwimmerbecken sind ebenfalls 30 Badende erlaubt. Im Kinderbecken sind es 20. Sprungturm und Rutsche sind nur nachmittags geöffnet, weil dann die Interessengemeinschaft (IG) FreiBadHerrenalb die nötige Aufsicht führt. Mundschutz wird keiner gebraucht. Nur ein Schild im Wartebereich des Kiosks empfiehlt das Tragen eines Atemschutzes.

Lana und Cliff Rose sind die neuen Pächter und legen sich mit einer vielfältigen Speise- und Getränkekarte ins Zeug. "Auch wenn nur ein Gast da ist, wird er etwas bekommen", sagt Lana Rose und versichert, ihren Kiosk verlässlich zu öffnen.

Bademeisterin Christiane Kühn freut sich sehr, dass das Bad wieder offen ist. "Ich denke, dass wir nur am Anfang etwas mehr erklären müssen". Dann werde sich alles einspielen. Damit die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden, sind drei anstatt zwei Bademeister im Einsatz. Außerdem haben sie Unterstützung durch eine Sicherheitskraft und am Nachmittag durch Ehrenamtliche der IG FreiBadHerrenalb.