Bad Herrenalbs katholischer Pfarrer Andreas Simon geht in den Ruhestand. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Pfarrer Andreas Simon geht in Ruhestand / Festgottesdienst am Sonntag

Bad Herrenalb. Am kommenden Sonntag, 21. Juli, wird Bad Herrenalbs katholischer Pfarrer Andreas Simon (70) feierlich verabschiedet. Er geht in den Ruhestand. Nach einem Festgottesdienst in St. Bernhard ab 10.45 Uhr gibt es ein Abschiedsfest im benachbarten Gemeindehaus.

Seit 20 Jahren ist Andreas Simon katholischer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bad Herrenalb, Dobel und Loffenau. Eine so lange Zeit wirkte vor ihm kein Pfarrer in Bad Herrenalb. Insgesamt ist Simon seit 45 Jahren im Dienst der Kirche. Stationen seines Wirkens sind Kattowitz/Polen, Lauterbach im Schwarzwald, Heidenheim an der Brenz, Heilbronn-Böckingen und schließlich Bad Herrenalb. Hier ist er seit 2011 auch der Administrator der Seelsorgeeinheit Bad Wildbad. 2013 wurde er zum stellvertretenden Dekan gewählt. In Bad Herrenalb fühlt er sich wohl. So wohl, dass er auch seinen Ruhestand hier verbringen wird.

Glauben an nächste Generation weitergeben

Hat er seine Ziele als Seelsorger der Stadt erreicht? "Ich wollte die Teilgemeinden mehr zusammenführen. Vor allem Loffenau fühlte sich als Kirchengemeinde nicht so stark mit Bad Herrenalb verbunden", sagte der Pfarrer im Interview mit unserer Zeitung. Im Ansatz sei das gelungen. Gut geklappt habe die Sanierung der Loffenauer Kirche samt Gemeindesaal, Vorplatz und Freigelände. In der Kirche in Dobel wurden Kirchendach, Gemeindesaal und die Elektroanlage erneuert. Zum 100-Jahre-.Jubiläum der Bad Herrenalber Kirche St. Bernhard im Jahr 2005 war auch dort eine umfassende Innensanierung abgeschlossen. Bischof Gebhard Fürst kam persönlich zur Feier.

Das Bemühen um Ökumene war Pfarrer Simon immer sehr wichtig. In der Amtszeit der evangelischen Kollegin Brigitte Fried führten sie gemeinsame Gottesdienste ein, die heute noch gefeiert werden. Den Glauben leben und an die nächste Generation weitergeben war dem langgedienten Pfarrer von Bad Herrenalb ein weiteres Anliegen "Am Anfang hatten wir fast keine Ministranten", erinnert er sich. In den besten Zeiten taten dann fast 60 Kinder und Jugendliche Dienst in den Gemeinden. Heute sind es etwa 35.

Hauptziel all seiner Bemühungen war, möglichst viele Gemeindemitglieder zur gemeinsamen Feier der Eucharistie am Sonntag zu versammeln. "Aus der sonntäglichen Begegnung mit Gott kann man viel Kraft für das alltägliche Leben ableiten", ist seine Erfahrung. Die Anzahl der Gemeindemitglieder ist in den vergangenen 20 Jahren stabil geblieben. In den vergangenen zwei Jahren ist sie sogar um 100 auf 3100 gestiegen. Das ist angesichts der viel diskutierten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche eher ungewöhnlich. Dazu sagt Pfarrer Simon: "Jesus hat die Kirche mit einem Acker verglichen. Darauf gibt es Getreide und Unkraut. Es bleibt der Acker Gottes, auch wenn das wenige Unkraut mehr sichtbar ist als das viele gute Getreide."