Auf zur Wanderung: Stolz übernahmen die jungen "Alpaka-Führer" ihre Tiere. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderferienprogramm: Wandern mit Alpakas

Bad Herrenalb. Sie heißen Captain Hook, Henry und Hellboy, Toni, Tassilo und Tequila. Nicht zu vergessen Messi – nicht weil sein Besitzer Fußballfan ist, sondern der weichwollige Geselle heißt mit vollem Namen Messias, da er an einem Karfreitag geboren ist.

Sie alle kommen nicht nur im Autohänger nach Bad Herrenalb zu den Ferienprogramm-Kindern und -Jugendlichen – einige reisen ganz komfortabel im VW-Bus von Fritz Kusterer vom Alpakahof in Bad Liebenzell-Beinberg an. Ein souveräner Hops aus dem rückwärtigen Teil des Fahrzeugs – und schon werden die grauen, beigen und schokobraunen Tiere von 18 erwartungsfrohen jungen Leuten begrüßt.

"Hier, nehmt ihr mal den!", gibt Kusterer die Leine des nächsten Alpakahengstes Fenja und Hannah in die Hand. Immer zu zweit dürfen die Mädchen und Jungen "ihr" Alpaka übernehmen.

"Gut merken", erklärt Kusterer, der auf seinem Hof in Beinberg fast 70 Tiere hält, "ihr haltet sie immer rechts von euch. Und das hier ist eine Führleine, kein Tau zum Hinterherziehen!"

Nur Hengste dabei

Dann erzählt der Alpaka-Experte noch, dass die Tiere ursprünglich aus Peru kommen und dort seit 6000 Jahren gezüchtet werden. Vor allem der Wolle wegen. Sie seien sozusagen die Schafe der Anden – aber eben Kamele von der Familie her. Dass Alpakas eigentlich Fluchttiere sind und keine "Kuschler" wird informiert – aber einige von seinen mögen doch ganz gern kuscheln. Zudem erfährt man, dass auf den Wanderungen stets nur Hengste dabei sind – "Die verdienen das Geld!", schmunzelt Kusterer, "während die Stuten zuhause schon wieder den nächsten Nachwuchs austragen".

Noch ein paar Tipps zum Wandern: "Keine Angst, euer Tier läuft nicht weg. Das sind Herdentiere. Die bleiben beieinander!" – und schon geht es los vom Vorplatz des Freibades.

Ein bisschen Gerangel noch unter den Tieren, wer nun nach vorne möchte und wer sich lieber hinten einreiht. Dann geht es über den Alb-Steg die Naturstufen hinauf zum Quellenpfad. "Die können sogar Treppen steigen!", staunen einige der jugendlichen Mitwanderer – und führen ihr Tier stolz und konzentriert neben sich her, wenn sie dabei auch ordentlich ins Schnaufen kommen.

Eineinhalb Stunden sind sie unterwegs, bis sie im großen Bogen wieder zurück kommen zur Albtal-Arena, wo es im Albtal-Stadl noch ein zünftiges Vesper gibt.

Den erlebnisreichen Vormittag möglich gemacht hat Lioba Benz vom Bad Herrenalber Standesamt. Bei ihr laufen nicht nur die Fäden des Ferienprogramms der Stadt insgesamt zusammen, sie setzt auch manche Idee selbst um. "Das Alpakawandern gab es als Angebot für Erwachsene. Da hat das Tourismusbüro mich darauf gebracht, es auch für die Kinder in den Ferien einmal anzubieten." Gesagt, getan. Selbstverständlich ist die Organisatorin auch selbst mitgewandert.