Karina Herrmann und Martin Teci kamen begeistert von der ersten Fahrt zurück – im Hintergrund die neu installierte Strom-Zapfsäule. Foto: Becker

Stadtwerke haben jetzt zwei E-Bikes in Betrieb. Mofa-ähnliche Fahrzeugen fahren bis zu 45 km/h.

Bad Herrenalb - Sie sind bis zu 45 Stundenkilometer schnell, haben eine Reichweite von etwa 60 Kilometer und fahren geräuschlos. Die Stadtwerke Bad Herrenalb haben für eine erste Testphase jetzt zwei der Mofa-ähnlichen Fahrzeuge in Betrieb, die beim Partner EnBW in einer Flotte von 500 Fahrzeugen im Großversuch mit Alltagstest schon beste Ergebnisse liefern.

Mofa-ähnliche Elektro-Fahrzeuge

"Wir wollen unsere eigenen praktischen Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln", sagte Geschäftsführerin Karina Herrmann und stellte zusammen mit Prokurist Daniel Daul, Kundenberater Martin Teci und Techniker Damian Kruppa bei einem Pressetermin die Elektrofahrzeuge vor. Zunächst werden die E-Bikes im eigenen Gebrauch unter den Mitarbeitern eingesetzt. Herrmann will aber auch einen größeren Personenkreis einbinden und so erste Erkenntnisse für eine mögliche Erweiterung des Angebots sammeln.

"Als Energieversorger unterstützen wir damit den allgemeinen Trend und schaffen gleichzeitig die Voraussetzungen für künftige Entwicklungen". Auf Anfrage stehen die Fahrzeuge den Kunden der Stadtwerke deshalb ab sofort auch für Testfahrten zur Verfügung. Unter der Telefonnummer 07083/92 48 40 können Termine vereinbart werden. Für eigene Eindrücke wird nach Fahrtende ein Testbogen auszufüllen sein, der Aufschluss über künftige Nutzungsprofile und Tauglichkeit geben soll. Zum Betrieb ist ein Autoführerschein oder einer der Klasse M notwendig. Das Mindestalter ist auf 18 Jahre festgelegt. Es besteht Helmpflicht. Anders als bei einem Elektrofahrrad (Pedelec) gibt es bei den E-Bikes der Stadtwerke keine Pedale. Der Betrieb ähnelt daher eher dem eines Motorrads – nur eben mit Elektromotor. Die reinen Betriebskosten liegen bei circa 57 Cent pro 100 Kilometer. Derzeit ist das "Auftanken" jedoch kostenlos. Neben einer neu vor den Stadtwerken installierten Ladestation soll es in absehbarer Zeit eine weitere vor dem Rathaus geben. Interessant auch der Hinweis von Daniel Daul: "Das Fahrzeug wurde in der Region entwickelt und wird auch vor unserer Haustür gebaut!"

Bürgermeister Norbert Mai nutzte gleich die Gelegenheit zu einer Probefahrt. "Das Ding geht ganz schön flott ab", waren seine ersten Worte nach einem kurzen Trip. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es für unsere Kurstadt hier ein besonderes Potenzial zu entdecken gibt und mittel- bis langfristig die Entwicklung der Elektrofahrzeuge dem Prädikat unserer Gemeinde mit besten Umweltbedingungen bezüglich seiner Emissionsfreiheit und geringster Geräuschentwicklung sehr entgegenkommt." Auch im Hinblick auf die kleine Landesgartenschau 2017 will er die Erfahrungen der Stadtwerke genau beobachten.