Nach dem Leichen-Fund in Aufruhr: die Gemeinde Dobel. Foto: Gegenheimer

Viele offene Fragen nach Gewaltverbrechen. Polizei steht vor Rätsel. Ermittler bitten um Hinweise.

Bad Herrenalb/Dobel - Die Polizei in Karlsruhe steht vor einem Rätsel: Nach dem Fund eines Toten an der L 340 zwischen Dobel und Bad Herrenalb fehlt den Ermittlern auch weiterhin eine heiße Spur. Dafür gibt es nach wie vor viele offene Fragen.

Der mysteriöse Fall

Das Opfer wird am 17. September mit drei Schusswunden und ohne Papiere gefunden. Die Identifizierung gestaltet sich deswegen zunächst schwierig. Anfangs gibt es die Vermutung, dass es sich bei der Leiche in Dobel um den bei Pforzheim vermissten Simon P. handelt. Der Jäger ist mitsamt seiner Waffensammlung verschwunden. Unter den über 30 verschollenen Waffen befinden sich unter anderem auch Sturmgewehre. Der 50-Jährige war zuletzt am Abend des 29. August von Nachbarn gesehen worden. Sie wollen einen Streit zwischen ihm und zwei Unbekannten beobachtet haben. Die Polizei fand im Bereich des Wohnhauses Blutspuren des Vermissten. Die Ermittler schließen ein Tötungsdelikt nicht aus.

Identität des Toten geklärt

Wenige Tage nach dem Entdecken der Leiche kann diese Vermutung jedoch widerlegt werden. Bei dem Opfer handelt es sich um einen 47-jährigen Iraker, der schon seit 20 Jahren in Baden-Baden wohnte. Er betrieb laut Polizei einen Autohandel.

Fundorte von Auto und Leiche werfen Fragen auf

Das Ermittlerteam der Sonderkommission "Tanne" beschäftigt sich derweil mit dem ungewöhnlichen Fundort des Toten. Außerdem wirft auch der Fundort seines Autos Fragen auf. Dieses wird nach einigen Tagen, 40 Kilometer entfernt, in Rheinland-Pfalz gefunden.

Was bisher bekannt ist

Fest steht jedoch, dass der Iraker an den Schusswunden gestorben ist. Das bestätigt die Obduktion. Zwischenzeitlich ist die SoKo der Polizei Karlsruhe nochmals aufgestockt worden. Nun arbeiten 38 Beamten mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles.

Erste Ermittlungen führen in das nähere soziale Umfeld des Toten. Je nach Größe des sozialen Umfeldes könne die Vernehmungen dementsprechend auch andauern, erklärt Dieter Werner, Sprecher des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Immer mehr Hinweise gehen bei der Polizei ein. Mittlerweile verfolgen die Beamten über 135 Spuren und 60 Hinweisen. Eine Zeugin sagte aus, sie habe Schüsse am Mittwochabend vor dem Auffinden der Leiche gehört.

Die Polizei bittet Zeugen, die im fraglichen Zeitraum Schüsse gehört oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst in Karlsruhe, Telefon 0721/666-5555, in Verbindung zu setzen. Alle Artikel zum Fall gibt es auf unserer Themenseite.