Laut Sage soll auf dem Falkensteinfelsen früher eine Burg gestanden haben. Foto: Wahl

"Sagenhafte Heimat": Horst Wahl erzählt von Burg Falkenstein bis zum Zerfall. Schweres Schicksal der Familie.

Bad Herrenalb - Im Rahmen unserer Leseraktion "Sagenhafte Heimat" verfasste Horst Wahl aus Bad Herrenalb einen Beitrag, der sich mit der Burg Falkenstein befasst:

"Auf dem Falkensteinfelsen war früher eine Burg gestanden. Doch warum ist die Burg, die hier stand, verfallen? Die Legende erklärt es so: Einst herrschte in ihr ein Ritter, der sich sehr einen Sohn wünschte. Seine Frau gebar ihm aber eine Tochter und starb bald darauf. Da verließ der Ritter voller Gram seine Burg, um sich in fremde Länder und dunkle Abenteuer zu stürzen. Das Mädchen ließ er bei einer armen Frau in Pflege.

Jahre vergingen und das Mädchen wuchs, fernab der Burg und über die eigene Herkunft im Ungewissen, zu einer schönen Frau heran. Bald traf sie die Liebe wie eine Urgewalt und ihr Herz vereinte sich mit dem eines armen Burschen. Die beiden schworen sich ewige Treue und verabredeten die Hochzeit.

Da kam der Ritter zurück, ließ seine Tochter suchen und zu sich aufs Schloss bringen. Über ihre Herkunft aufgeklärt, vergaß sie den armen Burschen und nahm einen reichen Adligen zum Manne. Dieser aber war böse und lieblos zu ihr und weilte öfter in der Ferne als in ihrer Nähe. Da erkannte sie, dass sie mehr verloren als gewonnen hatte und machte sich auf die Suche nach dem jungen Burschen. Der war jedoch nicht mehr zu finden. Der Himmel allein wusste, wo er abgeblieben war. Vor lauter Verzweiflung stürzte sich die junge Frau vom Falkenstein herab und setzte ihrem Leben ein Ende. Ihr Vater floh erneut und diesmal für immer von der Burg, die ihm Unglück gebracht hatte. So zerfiel sie und ist heute nicht mehr zu sehen."