Gemeinschaftsschule Thema bei Gemeinderatssitzung in Bad Herrenalb. Arbeitskreis empfiehlt, Antrag für 2014/2015 zu stellen.
Bad Herrenalb - Zwölf Punkte stehen morgen Abend bei der Bad Herrenalber Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung. Unter anderem geht es mit Blick auf die gewünschte Gemeinschaftsschule um eine Absichtserklärung.Der Beschlussvorschlag der Verwaltung lautet: "Der Gemeinderat stellt den Antrag für eine Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2014/2015." Damit verbunden ist die Übernahme aller notwendigen Kosten für die Räumlichkeiten.
Das Thema beschäftigt das Gremium schon eine ganze Weile. Im vorigen Jahr gab es eine Informationsveranstaltung, im Juni 2012 wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Und zwar zum Prüfen, ob die Stadt die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen kann.
Laut Sitzungsvorlage war sich der Arbeitskreis in seiner jüngsten Sitzung einig, zu empfehlen, den Antrag fürs Schuljahr 2014/2015 fristgerecht zum 1. Oktober zu stellen. Vorab soll man jetzt die Absichtserklärung abgeben.
Wegen zurückgehender Kinderzahlen und des Wegfalls der verbindlichen Grundschulempfehlung besuchen immer weniger die Werkrealschule (WRS). Waren es im Jahr 2000 noch mehr als 200 Schüler in der gesamten Hauptschule, registrierte man im Oktober des vorigen Jahres 57 (Klasse fünf: zwölf; Klasse sechs: zwölf; Klasse sieben: 18; Klasse neun: 15).
Bisher gibt es nur drei Anmeldungen für die fünfte Klasse. Bereits im dritten Jahr in Folge wurden somit weniger Kinder für die Eingangsklasse angemeldet, als zur Bildung einer eigenständigen Klasse nötig sind (mindestens 16). Was laut Verwaltung nach dem regionalen Schulentwicklungsplan Überlegungen zur Schließung des WRS-Schulstandorts auslöst. Voraussichtlich werden es im Schuljahr 2013/2014 nur noch 43 Schüler sein. Fazit: "Wie lange die Werkrealschule mit den derzeitigen Schülerzahlen vom Land noch mitgetragen wird, ist nicht bekannt. Um den Schulstandort hinsichtlich einer weiterführenden Schulart zu sichern, ist zu prüfen, ob die Einrichtung einer Gemeinschaftschule für Bad Herrenalb die Lösung ist."
Sollte es übrigens mit einer Gemeinschaftsschule im Dobeltal klappen, könnten die Klassen fünf bis neun ohne einen Anbau unterrichtet werden – unter der Annahme, dass die WRS keine neuen Schüler mehr aufnimmt. Jedoch wären im Gebäude der jetzigen WRS für eine Gemeinschaftschule keine Räume für die Klasse zehn und die Betreuung vorhanden, die später zusätzlich geschaffen werden müssten.
In Absprache mit der Schulleitung werden kurzfristig (bis Mitte 2014) Gelder zur "Aufrüstung" des naturwissenschaftlichen Fachraums sowie zur Abgrenzung von individuellen Schülerarbeitsplätzen mit entsprechendem Mobiliar und zur Einrichtung einer Mensa circa 200.000 Euro benötigt. Mittelfristig – drei Jahre nach Aufnahme der Gemeinschaftsschule – ist ein An- und Umbau gemäß den Baurichtlinien für Gemeinschaftsschulen notwendig. Geschätzter Finanzbedarf: rund 500.000 Euro.