Kurpromenade 9: das geplante Vorhaben. Foto: Kugel

Wohn- und Geschäftshaus auf Bechtle-Areal vorgesehen. Pläne werden in nächster Sitzung vorgestellt.

Bad Herrenalb - Der Technische Ausschuss habe sich gefreut, dass Interesse am Grundstück bestehe. Das sagte gestern Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai, stand doch der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses auf der Tagesordnung am Mittwochabend. Und zwar auf dem Bechtle-Areal, Kurpromenade 9.

Allerdings wurde keine Entscheidung getroffen. In der nächsten Sitzung im Februar soll eine Computer-Animation dafür sorgen, dass die Ausschussmitglieder sich ein genaueres Bild von dem Vorhaben machen können. Geht es doch auch um Befreiungen mit Blick auf die Gebäudehöhe und die Balkone. Zudem muss die Kommunalentwicklung laut Rathauschef noch mal "ein Auge darauf werfen". Schließlich befinde sich das Areal im Sanierungsgebiet.

Laut Sitzungsvorlage bestand schon früher auf dem Anwesen gegenüber dem Kurhaus ein Wohn- und Geschäftshaus. Das geplante Gebäude mit fünf Geschossebenen hat die Grundmaße von circa 14 mal 19 Meter mit einem 40-Grad-Satteldach.

Jede Wohneinheit der Ebenen zwei bis vier erhält zur Kurpromenade hin einen Balkon beziehungsweise eine Loggia. Die große Unterkunft in Ebene fünf soll zur Kurpromenade hin und entlang der südwestlichen Giebelseite eine Dachterrasse bekommen.

Im Bereich Ebene null und eins sind jeweils nach vorne zur Kurpromenade hin und nach hinten Flachdachbauten vorgesehen. Der Anbau nach hinten hat eine Tiefe von circa 8,40 Meter über die gesamte Gebäudelänge – der Trakt nach vorne von etwa sieben Meter.n An diesem Vorbau ist ein Vordach von etwa 1,5 Meter respektive 3,70 Meter über die gesamte Gebäudelänge auf Stützpfeilern geplant. Die Flachdächer der Anbauten erhalten eine extensive Dachbegrünung.

Zufahrtsrampe

Entlang der südwestlichen Giebelseite verläuft eine Zufahrtsrampe zu den Stellplätzen in Ebene eins. Am Ende der Rampe befinden sich zwei Parkmöglichkeiten außerhalb des Gebäudes, sodass insgesamt 13 Stellplätze zur Verfügung stehen. Die nordöstliche Giebelseite wird direkt ans bestehende Haus Kurpromenade 11 angebaut. Der First des neuen Gebäudes liegt hier circa 80 Zentimeter darüber.

Zur Erinnerung: Der ehemalige Grundstückseigentümer, der aus der Ukraine kommt, hatte der Stadt das Areal zum Kauf angeboten. Da man den hohen Kaufpreis nicht zahlen konnte, einigte man sich darauf: Die Stadt kann über das Grundstück bis zum Ende der Gartenschau 2017 kostenfrei verfügen. Auf Wunsch der Verwaltung hätte der Pavillon stehen bleiben sollen. Allerdings stellte sich im Nachhinein heraus, dass er doch nicht mehr genutzt werden kann.

Es war geplant, dass der Besitzer nach der Gartenschau selbst ein Wohn- und Geschäftshaus auf dem Areal erstellt. Überraschend bot er der Stadt das Areal zum ausgewiesenen Bodenrichtwert an. Der Gemeinderat stimmte dem Erwerb zu. 60 Prozent des Kaufpreises übernahm das Land.

Das Grundstück in der Stadtmitte war schon lange Zeit eine Bauruine und wurde als Schandfleck mitten in der Stadt bezeichnet.

Falls der Technische Ausschuss zustimmt, ist der Gemeinderat an der Reihe. Dann geht es um den Kaufvertrag, den die Bauherrin, die Gesellschaft für Projektentwicklung im Bauwesen mbH aus Pforzheim mit der Stadt abschließen muss.