Ekkehard Fulda, stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises der Akademie, zeichnete die Freiburger Biologin Alexandra-Maria Klein mit dem Akademiepreis 2019 aus. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Akademiepreis: Bienenforscherin Alexandra-Maria Klein ausgezeichnet / Artenvielfalt als Lebensprinzip

Im Rahmen des Akademietags wurde die Freiburger Bienenforscherin und Biologin Alexandra-Maria Klein mit dem Herrenalber Akademiepreis 2019 ausgezeichnet.

Bad Herrenalb. Der Preis würdigt ihre Forschungen für Artenschutz, Biodiversität und Landnutzungskonzepte. "Es ist sehr treffend, dass Alexandra-Maria Klein den Akademiepreis erhalten hat", bekräftigte Ekkehard Fulda vom Freundeskreis der Akademie, "denn Biodiversität ist ein ganz entscheidender Punkt für unsere Umwelt, mit Auswirkungen auf das gesamte Leben hier auf der Erde".

Vielseitige Arbeit

In seiner Laudatio würdigte Pfarrer Herrmann Wittwer Kleins vielseitige Forschungsarbeit, wie auch deren besondere Kommunikationsfähigkeit. Ihre Beiträge im Fernsehen sowie im Radio zu Ökosystemen und Artenschutz zeigten recht deutlich, dass es für Wissenschaftler wichtig sei, dem "Volk aufs Maul" zu schauen, damit die erkannten Probleme gut verständlich die Menschen erreichen würden.

In ihrem Vortrag "Vielfalt als Lebensprinzip" zeigte die Preisträgerin die Bedeutung der Bienen für die Biodiversität in der Kulturlandschaft und ging dabei auch auf das Volksbegehren "Rettet die Bienen" ein. Es sei wichtig, einen gemeinsamen Weg zu gehen. Den Fokus allein auf Pestizidreduktion zu richten, sei zu eng. Damit würde man den Insekten nur bedingt helfen. "Wir brauchen mehr Vielfalt in der Landschaft und auf dem Acker und nicht nur weniger Pestizide. Nur mit einem gesamt gesellschaftlichen Ansatz können wir den Insekten helfen." Dazu brauche es ein Umdenken aller sowie die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen.

Pestizidreduktion durchzuboxen, ohne dass eine Strategie dahinter stehe, berge Gefahren, die im schlimmsten Fall die Vielfalt in der Agrarlandschaft beeinträchtigen würden, statt sie zu fördern. "ProBiene" wolle sie trotzdem loben, denn ohne diese Initiative gebe es diese wertvollen Diskussionen nicht. Im anstehenden Kompromiss werde hoffentlich festgelegt, dass sofort ein Monitoring des Pestizideinsatzes notwendig sei. Ohne diese Daten werde es schwer sein, eine sinnvollen Strategie zur Pestizidreduktion auszuarbeiten.

1972 geboren

Klein wurde 1972 in Göttingen geboren. Nach Biologiestudium und Promotion an der Universität Göttingen in Agrarökologie und Zoologie sowie verschiedenen Forschungsaufenthalten war sie von 2010 bis 2013 Professorin für Ökosystemfunktionen an der Leuphana Universität Lüneburg. Seit 2013 hat Klein die Leitung der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie der Universität Freiburg inne.