Werner Schaible (links) und sein Mitarbeiter Michael Lauf am einsatzbereiten Kommunalfahrzeug des Dobler Bauhofs. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die Bauhöfe in Bad Herrenalb und Dobel bereiten sich auf den Winterdienst vor

Der erste Schnee ist bereits gefallen. Nicht nur deshalb stecken die Mitarbeiter der Bauhöfe in Bad Herrenalb und Dobel auch schon mitten im Winterdienst.

Dobel/Bad Herrenalb. "Eigentlich stecken wir schon mitten drin im Winter", erklärt der Dobler Bauhofleiter Werner Schaible: "Vor vierzehn Tagen, nach dem überraschenden Schneefall, mussten wir fast einen Schneepflugeinsatz fahren. Dann hat es aber wieder getaut, und wir haben den Schneematsch auf den Straßen für einige Stunden in Kauf genommen."

Abwägen – das war auch die Devise beim Streudienst diese Woche. Bodenfrost und angekündigter Niederschlag ließen dann allerdings keine Alternative zu. Mit dem milderen Wetter zum Wochenende wurde das Salz streuen aber eingestellt. "Immerhin haben wir diese Saison bereits vier Tonnen Salz verbraucht", berichtet Schaible, "in Ecken wie dem Eyachtal ist der Frost oft intensiver und langandauernder als auf der Höhe, darauf haben wir ein Auge. Auch auf die unterschiedlichen Gehwegbeläge im Ort. Sie werden bei unterschiedlichen Witterungen glatt." 25 Tonnen Salz hat der Bauhof noch im Silo – ein gutes Polster. Aber ein kurzfristiger, starker Wintereinbruch mit Salzengpässen dürfte nicht kommen. "Leider haben wir kein zweites Silo", so Schaible.

Mit derzeit gerade mal zwei Kollegen hat er die kommenden Wochen gut zu tun – auch wenn bei entsprechendem Wintereinbruch Karl-Heinz Neuweiler als Unternehmer mithilft. Die Bauhofmitarbeiter müssen in jedem Fall die Loipenstrecken noch einmal mulchen, die Leitpfosten setzen. Rechtzeitig vor dem Adventsmarkt sollten sie die Weihnachtsbeleuchtung anbringen sowie den Aufbau der Hütten am Dorfplatz in Angriff nehmen. Der kleine Lift am Wasserturm ist betriebsbereit und wartet am Montag auf den TÜV. Nicht zu vergessen die Winterbeschilderung sowie ab dem ersten richtigen Schneefall im Dezember die Einrichtung der Einbahnstraßenregelung. "Ein totales Chaos, sodass der Auto-Verkehr zum Erliegen kam, hatten wir die letzten Jahre zum Glück nicht." Weil es "im Unterland", wie er grinsend formuliert, auch ein bisschen geschneit habe und daher nicht ganz so viele Leute den Dobel gestürmt hätten. Am zweiten Dezemberwochenende ist auch beim Schlittenhunderennen ein Einsatz gefragt: "Wo genau, das werden wir noch erfahren." Bis dahin und darüber hinaus beobachtet Schaible das Wetter jedenfalls aufmerksam, gegebenenfalls am frühen Morgen um 4 Uhr, um zu entscheiden, ob es heißen muss: raus für den Räum- und Streudienst.

Fahrzeuge sind aufgerüstet

Auch im Bad Herrenalber Bauhof gilt bereits der "Winterfahrplan". Die Salzvorräte liegen bei 36 Tonnen. Bei einer durchschnittlichen Saison wurden 2018/19 rund 90 Tonnen verbraucht. Erstmals wurde am Donnerstag dieser Woche gestreut – wegen der Gefahr überfrierender Nässe. Wie Bauhofleiter Harald Flittner erklärt, hat man die Wege entlang der Bäche, aber auch steile Lagen wie den Rennberg besonders im Blick. "Unsere Hauptfahrzeuge sind aufgerüstet", so Joachim Boht, stellvertretender Bauhofleiter. Schneezäune, Leitstäbe und Salzkisten sind aufgestellt.

Die städtischen Weihnachtsbäume sind gestellt, die Stadtwerke nun mit der Beleuchtung am Zug. Am zweiten Advent stehen Reinigung und Hüttenauf- und -abbau für den Adventsmarkt im Klosterareal an. Das fünfzehnköpfige Team ist derzeit mit der Reinigung der Sinkkästen entlang der Straßen beschäftigt sowie rundum mit der Laubentfernung. Sobald ein richtiger Wintereinbruch kommt, greift das Bereitschaftssystem, nach dem jeweils etwa die Hälfte der Mitarbeiter für Räum- oder Streueinsätze kurzfristig, auch an Sonn- und Feiertagen, verfügbar sein müssen. Die Bereitschaft wechselt normalerweise wöchentlich. Im Einsatzfall starten die Fahrzeuge ab 4 Uhr morgens im Stadtgebiet und in allen Ortsteilen, die Handtrupps ab 6 Uhr mit den Schaufeln. Für die Gehwege in den Ortsteilen gibt es verantwortliche Unternehmer. "Weil wir zum Führen bestimmter Fahrzeuge nicht genügend Fahrer haben, kann der eine oder andere nahezu jede Woche zur Bereitschaftstruppe gehören", so Boht und Flittner weiter.

Anspruchsvoll sei vor allem das Rangieren mit dem – bei versetztem Schneeschild – rund 3,40 Meter breiten Schneepflug samt Streuer auf der Ladefläche. Einmal mehr appellieren die Bauhofbediensteten an die Bürger: Wer in den Wintermonaten frühzeitig und zuverlässig freie Straßen haben möchte, der muss das Seine beitragen. Also kein Parken in Wendehammern, Kreuzungen oder Engstellen jeder Art. Das Rangieren ist für die Räum- und Streufahrzeuge ansonsten fast unmöglich und mit großem Zeitverlust verbunden. "Und man muss immer bedenken, egal bei welcher Witterung, wir müssen selbst erst einmal zum Bauhof kommen und die Fahrzeuge von dort an die Einsatzstellen bringen – auf bis dahin nicht gestreuten Straßen."