Bauhofleiter Harald Flittner (links) und Mitarbeiter Björn Nofer mit dem neuen Räum- und Streufahrzeug, das diese Wintersaison erstmals in Neusatz und Rotensol zum Winterdienst eingesetzt wird.Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bad Herrenalber Bauhof bereitet sich auf die kalte Jahreszeit vor / Corona beeinflusst Arbeiten

"Auch ohne Schnee sind wir bereits mitten im Wintermodus", betont der Bad Herrenalber Bauhofleiter Harald Flittner. Mit seinem Team steckt er schon in den Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit.

Bad Herrenalb. "Es ist ein Trugschluss zu meinen, ohne Schnee hätten wir wenig zu tun. Als das Thermometer vergangene Woche nachts unter null Grad fiel, haben wir sämtliche Holzbrücken vom Rathausvorplatz über den Kurpark bis zur Schweizer Wiese von Hand abgestreut. Sobald es Temperaturen um den Gefrierpunkt gibt, wird der vorbereitete Bereitschaftsplan auch für die Wochenenden aktiviert. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Wintereinsätzen. Am einfachsten sind dabei die planbaren, routinemäßigen", sagt Harald Flittner, Leiter des Bauhofes der Stadt Bad Herrenalb.

So wurden in den vergangenen Wochen die Schneezäune in den Höhenlagen gestellt, sprich im Gaistal, bei Neusatz und Rotensol sowie bei Bernbach und bis Althof. Schachtstickel wurden platziert zur Markierung von Schachtdeckeln für den Fall starker Schmelzwassereinbrüche. Auch die Salzkisten sind draußen. Die nächsten Tage werden Leitpfosten Richtung Talwiese gesetzt und die Winterdienstbeschilderung in der Stadt angebracht. "Bestimmte Halteverbote sind notwendig, damit ein Räumfahrzeug rangieren kann", erklärt Flittner. Wann es wo glatt wird – das kann eben nicht vorausgesehen werden und bringt für den Bauhofchef große Verantwortung: "Durch Inversionswetterlagen kann bei unserer unterschiedlichen Topografie mal im Gaistal gar nichts sein und in Althof ist ›high life‹ – oder umgekehrt." Jetzt hat kurzfristig noch eine Privatfirma den Winterdienstvertrag in Neusatz und Rotensol gekündigt. "Auf die Schnelle findet sich da kein Ersatz", fürchtet Flittner, "also machen wir das selbst." Bedeutet: Einweisung von zwei Mitarbeitern und Abfahren aller Strecken, damit die Mitarbeiter im Ernstfall Gefahrenpunkte wie Steilstellen und glatte Fahrbahnbeläge kennen.

Und wie beeinflusst Corona die Arbeit des Bauhofteams, gerade jetzt, aber nicht nur in der kalten Jahreszeit? "Es war den ganzen Sommer über umständlich und anstrengend", beschreibt Flittner, "aber dem Team gebührt großer Dank. Sie waren und sind diszipliniert. Wenn zwei in einem Fahrzeug sitzen, wird die Maske angelegt, ebenso beim Zusammenkommen zur morgendlichen Einteilung." Während auf der einen Seite Arbeiten im Sommer wie auch jetzt in der Voradventszeit weggefallen seien wie das Aufbauen zu Veranstaltungen, seien andererseits neue Arbeiten dazugekommen. "Absperren von Spielplätzen, Schilder anbringen, viel Müllbeseitigung der größeren Zahl Spaziergänger und Wanderer", zählt Flittner auf. Weihnachtsbaum und Reisig für Rathaus, Kindergärten und Schule besorgen, werden zu den wenigen "adventlichen" Arbeiten dieses Jahr gehören.

Fuhrpark wurde Anfang des Jahres ergänzt

Der Fuhrpark des Bauhofes wurde Anfang des Jahres um ein neues Fahrzeug mit Räumschild für die schmaleren Straßen in Neusatz und Rotensol ergänzt. Auf den neuen Großschlepper, der unter anderem Richtung Althof eingesetzt werden soll, wartet das Team noch. "Coronabedingte Auslieferungsverzögerung", erklärt der Bauhofleiter, "zum Glück haben wir den alten noch als Reserve."

Für Verständnis und Rücksicht der Bürger für den Winterdienst wirbt Flittner: "Wir sind ja im Einsatz für die Bürger. Und möchten möglichst vielen gerecht werden und sichere Straßen garantieren. Dem Berufspendler vom Rennberg, der morgens früh losfährt, ebenso wie der Schichtdienst leistenden Pflegekraft des SRH-Gesundheitszentrums Falkenburg. Oder dem Krankenwagen, der nachts dringend irgendwo raus muss."