Die Schüler waren voller Begeisterung dabei. Foto: Schwarzwälder Bote

Aufführungen: Musical stellt Falkensteinschule auf den Kopf / Mikrofone für Hauptdarsteller / Rollen doppelt besetzt

Ein Musical, bei dem 177 Schulkinder und 16 Lehrer mitwirkten, ist im Kurhaus von Bad Herrenalb zu sehen gewesen.

Bad Herrenalb. "Wenn das Leben auf dem Kopf steht" hieß das Musiktheater der Falkensteinschule Bad Herrenalb, das am Donnerstag Premiere hatte und am Freitag ein weiteres Mal aufgeführt wurde.

Treibende Kraft für dieses Schulprojekt, an dem seit September 2018 gearbeitet wurde, war Patricia Fischer, Rektorin der Grundschule von Bad Herrenalb. Das Drehbuch schrieb Klassenlehrerin und Buchautorin Hannah Köhler. Die Musik stammte von Musiklehrer Heinz Reinlein. Neun seiner selbst komponierten und getexteten Kinderlieder sang der Schulchor zwischen den gespielten und zu den getanzten Szenen des Musicals.

In der Geschichte ging es um das Mädchen Leni (Laura Keller, Leah Ruppert), das bei ihrem Vater in Frankfurt lebt. Als dieser bei einem Flugzeugabsturz vermisst wird, muss Leni zu ihrer Tante nach Bad Herrenalb. Dort findet sie in der Schule neue Freunde, muss sich aber auch gegen Rowdys wehren. Bei einem laufenden Schulprojekt, einem Musical, kann sie nicht mitmachen. Alle Rollen sind bereits verteilt. Während der Proben betreut sie den Schulhund. Als die Hauptdarstellerin wegen eines Unfalls ausfällt, droht die Aufführung zu platzen. Leni springt ein und rettet das Schulprojekt. Zur Aufführung kommt überraschend Lenis Vater, der den Flugzeugabsturz überlebt hatte. Ein glückliches Ende.

Weil die Hauptdarsteller Mikrofone trugen, waren sie gut zu verstehen. Ihre Rollen waren doppelt besetzt. So standen an den beiden Aufführungen verschiedene Kinder im Vordergrund. Getanzt wurde klassenweise. Wer da nicht mitmachen wollte, schob Kulissen.

Soziale Kompetenzen

Der Schulchor war mit etwa 30 Kindern stimmgewaltig. Die Lieder gingen ihnen leicht von den Lippen. Melodien und Texte offenbarten, dass Musiklehrer Heinz Reinlein Kinderseelen versteht. Schade, dass er am Ende dieses Schuljahres in Pension geht. Dass die Übergänge von gespielten, getanzten und gesungenen Szenen holprig waren, konnte auch eine zusätzliche Generalprobe nicht verhindern. Das verriet Rektorin Patricia Fischer im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie hat mit dem Musical "Wenn das Leben auf dem Kopf steht" ihre ganze Schule auf den Kopf gestellt. Es habe sich aber gelohnt, denn das Projekt habe Begabungen ans Tageslicht befördert, sagte Fischer. Gemeinsames Musizieren, Theaterspielen, Tanzen und Handwerkern fördere soziale Kompetenzen und kulturelle Fähigkeiten. "Das sind Fertigkeiten, die man im modernen Welttheater besonders dringend braucht."

Der Stolz der Eltern und Großeltern füllte den Saal bis zur letzten Stuhlreihe. Die Zuschauer waren beeindruckt. "Es gefällt mir total. Ich bin überrascht, mit wie viel Selbstbewusstsein die Kinder da vorne stehen", sagte Sabine Zenker.

"Die Begeisterung ist ansteckend. Das Engagement der Lehrer ist toll, die das neben dem Lehrplan einstudiert haben", lobte Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai alle Beteiligten.