Für ordentlich Wirbel sorgte eine ausgebüxte Kuh in Bad Herrenalb. (Symbolfoto) Foto: dpa

Tier flüchtet aus Anhänger in den Kurpark. Ehepaar kann Zusammenstoß gerade noch verhindern.

Bad Herrenalb - "Es war ein Traumtag. Bis die Kuh kam." Das hat Konrad Schmalfuss aus Keltern (Enzkreis) bis jetzt auch noch nicht erlebt. Eigentlich wollte er mit seiner Frau nur einen Ausflug nach Bad Herrenalb machen. Und das Ehepaar genoss den Sonntag auf der Terrasse des Kurparkrestaurants – bis eben die Kuh kam.

Aber der Reihe nach: Schmalfuss besuchte seine Frau, die derzeit zur Reha auf dem Dobel ist. Bei dem schönen Herbstwetter entschloss sich das Paar zu einem Ausflug und landete bei "traumhaftem Wetter und fantastischen Kuchen" auf besagter Terrasse im Bad Herrenalber Kurpark. Und während Schmalfuss noch von den selbst gebackenen Kuchen schwärmte, habe seine Frau plötzlich gesagt: "Da ist ’ne Kuh." Diese sei wohl irgendwo ausgebrochen gewesen und so tauchten auch bald sechs Mann mit Auto und Anhänger auf, um die Kuh wieder einzufangen. Das gelang aber nicht. Immer wieder fand das Tier eine Lücke und entwischte ein ums andere Mal. "Am Schluss war sie dann schon recht panisch", sagt Schmalfuss – und so entschloss sich das Paar, frühzeitig zu gehen.

Hupe betätigt

Auf dem Weg zum Auto habe er noch Passanten gewarnt, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Die aber, so vermutet er, hätten ihm wohl nicht so recht geglaubt, dass eine ausgerissene Kuh im Kurpark unterwegs sei.

Als sie dann in ihrem – roten – Auto in Richtung Dobel fahren wollten, machten sie am Kreisverkehr noch einmal Bekanntschaft mit der Kuh, die, völlig in Panik, auf das Auto zulief. Vor ihnen hätte sich noch ein Motorradfahrer befunden, der ebenfalls in Panik geraten sei und versucht habe, das Tier durch Hupen von sich fernzuhalten. Auch Schmalfuss hupte – und so konnte er einen Zusammenstoß gerade noch vermeiden.

Grasend auf Weide

Wie die Polizei am Montag auf Anfrage mitteilte, habe sich die "Kuh-Flucht" am Sonntag gegen 15 Uhr ereignet. Das Tier habe die Tür eines Viehtransporthängers in der Gernsbacher Straße aufgedrückt und sei ausgebüxt. Die Kuh sei Richtung Ortsmitte unterwegs gewesen, Passanten hätten sie auch im Kurpark gesehen. Eine Polizeistreife habe dann die Kuh auf einer "normalen Weide" am Ortseingang, die sie gekannt habe, grasend vorgefunden. Letztendlich sei das Tier wieder in den Anhänger gebracht worden. Übrigens: Passiert sei während der Flucht niemandem etwas.