Vereine: Winterabend mit vierstündigem Unterhaltungsprogramm wird von den Besuchern gut angenommen
Bad Herrenalb-Bernbach. Zum krönenden Abschluss des vier Stunden umfassenden Unterhaltungsprogramms zeigten die sieben Schorle-Ladies mit "Rollatorparade", dass "Mit 66 Jahren noch lange nicht Schluss" sein muss mit der Musik. Und das Publikum des musikalischen Winterabends dankte es dem veranstaltenden Akkordeonorchester Bernbach nicht nur mit tosendem Applaus, sondern auch mit nahtlosem Überwechseln zur Après-Ski-Party an der Schneebar.
Davor zeigten die Gäste in der gut gefüllten Bernbacher Festhalle, dass sie dem Akkordeonorchester gern auch ohne Theateraufführung die Treue halten. Und das sage und schreibe mehr als 45 Jahre nach der ersten Winterfeier am 9. Dezember 1972, wie Claudia Kull vom Vorstandsgremium zur Begrüßung wissen ließ. Alt und Jung hatten sich eingefunden, um vom Orchester mit "Highland Cathedral" samt Dudelsackanklängen begrüßt zu werden. Das Orchester zeigte seine Bandbreite, begonnen mit einem feinen Arrangement von "Drei Nüsse für Aschenbrödel" mit Triangelbegleitung von Perkussionist Bruno Zimmermann bis zum "Dorfkind"-Dorfrock mit Anke Glasstetter als Sängerin. Dirigent Franc Zibert dirigierte abwechselnd sein Orchester zum Musizieren und das Publikum zum Mitklatschen und schuf damit früh gute Laune.
In guter Pflege der Dorfgemeinschaft gab sich danach der Männergesangverein Concordia unter Walter Barth mit adventlichen Liedern ein Stelldichein. Akkordeon-Lehrer André Thoma intonierte mit den beiden jüngsten Akkordeonschülern Jakob und Marcel "Vom Himmel hoch" und zeigte im nächsten Auftritt gemeinsam mit Susanne Henssler-Hug mit einer Musette die höhere Schule des Akkordeonduetts. Ihr musikalisches Potenzial bewiesen auch die vier Zimmermänner mit ihrem Auftritt: Mit der steirischen Harmonika sowie dem Mundharmonika-Bassakkordeon-Duett punkteten Arno, Bruno und Fred Zimmermann, dazu meldete sich mit Philipp am Klavier die nächste musikalische Zimmermänner-Generation eindrucksvoll zu Wort.
Kurzweilige Szenen
Zwischendurch unterhielten Mitglieder des Würzbacher Bauerntheaters mit kurzweiligen Szenen die Gäste, etwa als Otto und Emma, die ihre Einladung zum Bernbacher Winterabend sehr wichtig nahmen und sich – samt alter Socken – "ganz vorn zu der Prominenz!" setzten.
Gelungen war die Einlage des Akkordeon-Duos "Oldies but Goldies" alias Kurt Faas und Ernst Kull, die mit ihren Weihnachtsliedern das Publikum zum Mitsingen einluden. Kräftig mit animiert von Claudia Kull, die spätestens an dieser Stelle als Moderatorin zur Höchstform auflief und feststellte: "Mir isch grad aufgfalle, des links isch ja mein Vater – der guckt immer so ernscht!", was den ganzen Saal einschließlich Ernst Kull selbst zum Lachen brachte. Danach ließ sie das Duo nicht ohne Schneewalzer-Zugabe von der Bühne, was den Saal nicht nur zum Schunkeln brachte, sondern auch zum vielstimmigen Mitsingen.