Gottesdienste in der katholischen Kirche St. Bernhard fallen für lange Zeit aus – auch an Ostern. Die Erste Heilige Kommunion (Foto aus dem Jahr 2019) und die Firmung werden verschoben.Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Alle Gottesdienste werden abgesagt / Empfehlungen überarbeitet

Bad Herrenalb/Dobel/Loffenau (gla). Die Diözese Rottenburg-Stuttgart, zu der die Seelsorgeeinheit Bad Herrenalb, Dobel und Loffenau gehört, hat ihre Empfehlungen für den Umgang mit katholischen Gottesdiensten in der Corona-Krise überarbeitet und massiv verschärft.

Sonntagspflicht ausgesetzt

So sind alle öffentlichen Eucharistiefeiern und anderen Gottesdienste bis einschließlich 19. April abgesagt. Damit fallen auch alle Feierlichkeiten an Ostern aus. Die Sonntagspflicht ist für diesen Zeitraum ausgesetzt. Die Kirchen bleiben geöffnet, um Gläubigen die Möglichkeit zum Gebet zu geben. Dies hat Bischof Gebhard Fürst zusammen mit dem von ihm geleiteten Krisenstab der Diözese am 16. März beschlossen. Die Absage bis 19. April gilt auch für alle Veranstaltungen kirchlicher Träger.

"Es ist eine sehr schmerzliche Entscheidung, die mir schwerfällt und die wir so noch nie zu treffen hatten. Als Kirche wollen wir den Menschen gerade in dieser schweren Zeit nahe sein und sie begleiten. Das Gebot der Nächstenliebe, Fürsorge und Barmherzigkeit gegenüber Menschen, die besondere Zuwendung benötigen, leitet unser Handeln weiterhin, gerade in dieser schweren und kritischen Zeit", sagte Bischof Fürst. Alle Pfarrbüros sind weiterhin als pastorale Anlaufstellen zu den gewohnten Zeiten per Telefon oder E-Mail erreichbar. Die pastoralen Mitarbeiter sind weiterhin in seelsorgerlichen Fragen ansprechbar.

Erstkommunionfeiern werden auf die Zeit nach den Sommerferien verschoben. Die Firmungen, die bis Ende Mai geplant waren, werden abgesagt und im Zeitraum von September 2020 bis März 2021 nachgeholt.

Requien nachholen

Auch Trauungen werden bis Ende Mai in der Diözese Rottenburg-Stuttgart nicht stattfinden. Tauffeiern sind zu verschieben. In dringenden Ausnahmesituationen können Priester und Diakone das Taufsakrament im engen Familienkreis spenden. Beerdigungen finden nach den behördlichen Vorgaben der teilnehmenden Personenzahl weiterhin statt. Trauerfeiern und Requien müssen nachgeholt werden.

Im Allgemeinen wird die Hauskommunion und Krankensalbung eingestellt. Die Seelsorger stehen aber auch in dieser Krisensituation an der Seite der Kranken. Bei einer dringlichen Notwendigkeit (zum Beispiel einer lebensbedrohlichen Situation) bringen sie, unter Beachtung besonderen Hygienemaßnahmen, auch weiterhin die Heilige Kommunion und spenden die Krankensalbung. Die Diözese verweist auf die medialen Gottesdienstübertragungen, die ausgeweitet werden. So wird die sonntägliche Eucharistiefeier um 9.30 Uhr in der Domkirche St. Martin in Rottenburg bis auf Weiteres live auf der Homepage www.drs.de übertragen. Auf derselben Homepage sind auch aktuelle kirchliche Nachrichten zu lesen.