Ralf S. und seine künftige Reisegefährtin Lumi zeigen die geplante Route ihrer 15 000-Kilometer-Tour. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Abenteuer: Der Bad Herrenalber Ralf S. will von Indien zurück nach Deutschland fahren

Bad Herrenalb. Er hat sich vor einem Jahr im idyllischen Schwarzwaldstädtchen mit Blick zum Kurpark niedergelassen – aber die Leidenschaft von Ralf S. bleibt das Reisen. Weil auf der für Januar geplanten Tour auch ein Land bereist wird, in dem Journalismusverbot herrscht, möchte Ralf S. seinen Namen sicherheitshalber nicht vollständig in der Zeitung lesen.

Eben ist der 32-Jährige mit seinen künftigen Reisegefährten, der Erziehungswissenschaftlerin Lumi, 30, und dem IT-Spezialisten Marcus, 49, vom Vorbereitungsaufenthalt aus Südostindien zurückgekehrt. Von dort soll Mitte Januar eine 15 000 Kilometer lange Tour mit zwei Tuk Tuks starten. Die beiden Autorikschas werden derzeit im indischen Chennai "auf Langstrecke umgebaut".

"Für mich ist vieles normal, was für andere ungewöhnlich ist", sagt der gebürtige Wiesbadener, der Soziale Arbeit studiert hat und mittlerweile im Gewürzgroßhandel tätig ist. "Mein Vater war als Entwicklungshelfer viel in Südostasien. Schon als Kind war ich mit auf Reisen, habe andere Kulturen als etwas Selbstverständliches kennengelernt."

Jetzt möchte das Trio über Pakistan, den Iran, Aserbaidschan, Georgien – je nach aktueller politischer Lage Russland und Türkei – über Griechenland und die weiteren Balkanstaaten sowie schließlich Österreich bis nach Bad Herrenalb zurückfahren, wo für den 22. April eine Willkommensparty geplant ist.

Dazwischen liegen nun viele tausend abenteuerliche Kilometer – und jede Menge Vorbereitung. Infos zu kulturellen Gepflogenheiten, zur politischen Lage, Impfungen, Visa, Sprache, die Organisation des Materials wie der Reifen für die Tuk Tuks. "Technisch bekommen wir einen Crashkurs vor Ort – und ein bisschen Abenteuer muss sein", flachst der Kosmopolit. Dennoch nimmt er die Planung ernst: Pro Tag sollen bei 60 Kilometern pro Stunde durchschnittlich rund viereinhalb Stunden Fahrt bewältigt werden.

Die Drei reisen nicht nur aus Spaß. Sie möchten Zeichen setzen für die kulturelle Verständigung, die "Welt ein bisschen kleiner machen". Auf ihrem rund dreimonatigen Weg wollen sie über einen Blog sowie einen YouTube-Kanal auf soziale Projekte vor Ort aufmerksam machen. Als kleines Zeichen für den Umweltschutz werden sie außerdem täglich einen Müllsack füllen und an eine Sammelstation mitnehmen, denn: "Indien hat Müllmassen und wenig Bewusstsein dafür." Außerdem soll es für Motivierte möglich werden, bestimmte Reisepassagen mitzufahren: "Wir haben in den Fahrzeugen Platz für Gäste."

Infos gibt es unter www.tuktuktogo.de.