Das nächste Jahreskonzert des Blasorchesters Bad Dürrheim findet am 20. November statt. Quelle: Unbekannt

Trotz allgemein ruhigen Zeiten, insbesondere für die Vereine, gab es beim Blasorchester recht viel Abwechslung, wenn auch nicht immer zur Freude aller.

Bad Dürrheim - Einige Monate ohne Proben, zweimal mussten sich die Musiker einen neuen Dirigenten suchen und Ärger sowie Enttäuschungen waren auch angesagt. "Unsere Vereinsjahre verlaufen immer relativ ähnlich, da sich eine gewisse Routine eingestellt hat", blicke Vorsitzender Markus Heinemann zurück. Das Jahr 2019 habe zunächst wie gewohnt begonnen, doch dann verlief einiges anders als gewohnt.

Zum ersten Mal habe es kein Sommerfest gegeben, dafür waren die Vereinsmitglieder am Lichterfest aktiv. Beim Jahreskonzert wurde der langjährige Dirigent Kuno Mößmer verabschiedet, die Suche nach einem Nachfolger begann.

Mehrere Bewerber

Froh sei man über mehrere Bewerber gewesen. Mit vier seien Gespräche geführt worden, entschieden habe man sich nach einem überzeugenden Probedirigat für Andreas Dangel. Gerade mal zwei Proben konnten durchgeführt werden, dann kam Corona. Wie Heinemann wissen ließ, habe der Dirigent ihm einige Vorwürfe gemacht, die nicht berechtigt gewesen seien. Das habe ihn, den Vorsitzenden, persönlich belastet. Er nahm die Jahreshauptversammlung zum Anlass, den Frust loszuwerden. "Ein halbes Jahr hatten wir einen teuren Dirigenten, der viel versprochen, aber nichts gehalten hat, es war eine große Enttäuschung."

Erfreulich sei es dann gewesen, mit Miriam Raspe wieder eine Dirigentin zu haben. Mit ihr habe es drei Proben gegeben, dann kam die zweite Coronawelle. Raspe konnte danach die Musiker zu Online-Registerproben begeistern. Ab Juni durften sich die Musiker zu Open-Air-Proben treffen, dazu wählten sie immer einen anderen Ort, um größere Publikumsansammlungen zu vermeiden. Es habe wieder großen Spaß gemacht, miteinander zu musizieren: Aber keine Dauerlösung, mit viel Aufwand verbunden und wetterabhängig. Der erste Auftritt fand beim Kulturgärtle statt, bei heftigem Regen, aber mit viel Freude.

Das Beste daraus gemacht

Für die Jugend habe man aus der Situation das Beste gemacht, war von Jugendleiter Ruben Fabula zu hören. Fastnacht, Kurkonzert und Vorspielnachmittag waren möglich. Durch Corona habe das Jugendorchester Mitglieder verloren, angelockt durch Fußball.

In diesem Jahr habe man sich mit der Bläserjugend aus Tuningen zusammengeschlossen. "Die Jugend ist unser großes Ziel", sagte Heinemann. Bei der letzten Instrumentenvorstellung habe man sechs interessierte Zöglinge gefunden. Erfreut war er auch darüber, dass vier Jugendlich bereit waren, einen Vorstandsposten zu übernehmen.

Miriam Raspe versicherte, dass ihr die Arbeit mit dem Orchester viel Spaß bereite, es stecke sehr großes Potenzial darin. Beim Jahreskonzert am 20. November möchte sie jedoch den Dirigentenstab an Sviatoslav Milasch abgeben, da sie sich beruflich hauptsächlich in Herrenberg orientieren wird. Ihr Nachfolger unterstütze sie jetzt schon bei den Proben und werde mit ihr gemeinsam das Jahreskonzert leiten. "Es wird das erste Konzert mit zwei Dirigenten sein", schmunzelte sie. "Es ist das erste Mal in der 153-jährigen Vereinsgeschichte, dass das Orchester eine Dirigentin hat", bemerkte Bürgermeisterstellvertreter Heinrich Glunz und sprach den Musikern und der Vereinsführung Dank und Anerkennung aus. Das Orchester genieße einen guten Ruf in der Kurstadt und darüber hinaus.

Neue Vorstandsmitglieder

Es wurde auch gewählt: Vorsitzender bleibt Markus Heinemann, Schriftführerin Carolin Hirt, Jugendbeisitzer Sophie Moser, Cansel Struck und Jannik Knörzer, alle für ein Jahr. Die Wahlen für 2020: Jugendleiter Robin Braun, Beisitzer Gudrun Heinemann, Frank Rabiniak, Ruben Fabula und Matthias Schwarz. Alle für zwei Jahre. Kassierer Peter Fischerkeller gab sein Amt nach 24-jähriger Tätigkeit ab, ein Nachfolger wurde nicht gefunden.