Seit Jahren kein schöner Anblick auf dem Lindenplatz: Nun soll das Gebäude abgerissen werden, um einem Neun-Familienhaus mit Tiefgarage Platz zu schaffen. Foto: Kaletta

Mit zehn Baugesuchen beschäftigten sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses bei ihrer jüngsten Tagung. Ein längere Diskussionsbedarf erforderte gleich der erste Antrag, bei dem es um den Neubau eines Mehrfamilienhauses in Hochemmingen ging.

Bad Dürrheim - Ein Bauherr plant in der Schweizer Straße den Neubau eines Mehrfamilienhauses. Auf drei Etagen sollen sechs Wohnungen entstehen. Der Plan lag dem Hochemminger Ortschaftsrat bereits bei einer Sitzung im Dezember vor und wurde einstimmig abgelehnt. Begründet wurde die Ablehnung, da dem Gremium das geplante Gebäude für das vorhandene Grundstück als zu groß erschien. Nachdem es so aussah, dass es vom Technischen Ausschuss abermals abgelehnt wurde, meldete sich der Antragsteller zu Wort. Er sei sehr enttäuscht, damit habe er nicht gerechnet. Es gebe aus seiner Sicht viele Vorteile für diesen Bau. Wohnraum sei knapp, in diesem Mehrfamilienhaus könnten sechs junge Familien ein neues Zuhause finden, eine der Wohnungen wolle er selbst beziehen. Eingeplant habe er eine effektive Bauweise, ebenso eine Photovoltaikanlage. Auch machte er darauf aufmerksam, dass der Neubau mit einer Länge von 36 Metern neben ebenso großen Gebäuden in der Nachbarschaft stehen würde.

Auf der Suche nach einer Lösung

Mehrheitlich wurde die Lage und die Größe von den Mitgliedern des Technischen Ausschusses nicht als unvorteilhaft angesehen und es wurde nach einer Lösung gesucht, mit der alle einverstanden sein könnten. Bürgermeister Jonathan Berggötz schlug dem jungen Antragsteller vor, die Bearbeitung des Antrages zu verschieben. Dieser bat darum, dass nicht zu viel Zeit vergehen sollte, da die Kosten für Handwerker und Baumaterial ständig steigen würden. Ihm wurde zugesichert, dass bei der Sitzung im Februar, am besten noch mit einem Ortstermin, entschieden werden könne.

Ausnahmslos wurde im Stadtteil Biesingen an einem bestehenden Wohnhaus dem Umbau einer Spitzgaube zu einer Schleppgaube zugestimmt. Von einer klaren Architektur sprach Stadtbaumeister Holger Kurz bei der Vorstellung des Antrages zur Erweiterung des Verwaltungsgebäudes eines Produktionsbetriebes in der Carl-Friedrich-Benz-Straße. Auch hier gab es keine Einwände. Gleichermaßen für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage in der Lerchenstraße.

In Öfingen wird es eng

Beantragt wurde die Errichtung eines Carports in Öfingen. Hierzu sei eigentlich kein Antrag erforderlich, bemerkte Kurz. Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser fügte hinzu, dass es in Öfingen allmählich eng werde, es sei an der Zeit, neue Flächen zur Bebauung zu finden. Befürwortet wurde auch in der Bühlstraße der Bau eins Einfamilienhauses. Mehrere Überschreitungen sah das Gremium für den Neubau eines Fünf-Familienhauses mit sieben überdachten und drei offenen Stellplätzen in der Willmannstraße. "Es sieht sehr charmant aus", so die Meinung einiger Mitglieder. Dies sei jedoch nicht Grund genug, dem Plan zuzustimmen, erläuterte der Stadtbaumeister. Da mehrere Befreiungen nötig seien, ließ der Bürgermeister über die einzelnen Punkte getrennt abstimmen, mit dem Ergebnis, dass sie mehrheitlich befürwortet wurden. Dies galt auch für einen geplanten Büro-Anbau "Auf Stocken". Zwei weitere Arbeitsplätze sollen hier entstehen sowie weitere Gemeinschaftsbereiche.

Seit Jahren ist auf dem Lindenplatz das ziemlich heruntergekommene Gebäude zu sehen, in dem einige Jahre der Drogeriemarkt Schlecker untergebracht war. Zuvor war es ein Kino. Nun soll es abgerissen werden, um Platz für ein Neun-Familienhaus mit Tiefgarage zu schaffen. Der Rathauschef sprach von einem tollen Bauvorhaben, dem ausnahmslos zugestimmt wurde.