Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte von Bad Dürrheim kümmert sich um viele Bereiche, begonnen von Barrierefreiheit bis hin zu bezahlbarem und nutzbarem Wohnraum für Behinderte in Bad Dürrheim. Foto: Brichta Foto: Schwarzwälder Bote

Behindertenbeauftragte: Barrierefreier Wohnraum Thema

Die Beauftragte für Menschen mit Behinderung in der Kurstadt, Inge Teichert, wird es wohl so schnell nicht langweilig. Sie hat alle Hände voll zu tun, das wurde in ihrem Jahresbericht deutlich.

Bad Dürrheim. Im Juli 2018 nahm sie ihre Arbeit auf und mittlerweile ist sie bei den Ratsuchenden bekannt. Zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gehört die Beratung von Menschen mit Behinderungen, die Beteiligung und Stellungnahmen zum Thema Barrierefreiheit, Bindeglied zu sein zwischen den berechtigten Belangen Betroffener mit dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung, Vernetzung mit weiteren Beauftragten für Menschen mit Behinderung und Vernetzung im bürgerschaftlichen Engagement.

Die Beratung nimmt einen großen Teil ihrer Arbeit ein, sie bietet Einzelberatung an und macht zusätzlich Hausbesuche sowie informelle Treffen. Die Einzelstunden sind jeden zweiten Donnerstag im Monat von 15.30 bis 17 Uhr im Haus des Bürgers, und jeden dritten Freitag im Monat von 10.30 bis 12 Uhr im Generationentreff. Seit Januar 2019 wird sie dabei von Dorit Lingnau, der stellvertretenden Vorsitzenden der VdK-Ortsgruppe Bad Dürrheim unterstützt. "Einige Behinderte litten sehr unter der Corona-Situation", wusste sie aus ihren persönlichen Gesprächen der vergangenen Wochen dem Gemeinderat zu berichten. Momentan ist sie vor allem in der Kernstadt tätig, nach und nach will sie jetzt zudem auch in den Ortschaften aktiv werden. Ein Anfang ist gemacht, die ersten Kontakte in Richtung Hochemmingen seien geknüpft, berichtet sie.

Zu Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 2018 strukturierte sie ihr Aufgabengebiet neu nach den eigenen Vorstellungen und sie knüpfte Kontakte mit der Stadtverwaltung und mit der Behindertenbeauftragten des Landkreises, Stefanie Kaiser, sie war auch in der Gemeinderatssitzung anwesend und informierte sich so ebenfalls kompakt über die Arbeit von Inge Teichert in Bad Dürrheim.

In der Vergangenheit standen folgende Themen auf der Agenda oder zu denen man sich äußerte und Stellung bezog: die Beschaffung von EU-Schlüsseln für Behindertentoiletten, Schwerbehindertenausweise, barrierefreie Einkaufsmöglichkeiten im Kernort, Barrierefreiheit in den Gaststätten, Arbeitsstellen, barrierefreier und bezahlbarer Wohnraum, mehr Barrierefreiheit im Solemar, Fahrmöglichkeiten ins Schwarzwald-Baar-Klinikum, Bürgerbus, Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, taktile Leitsysteme in der Kernstadt und zum Rathaus sowie die Beschilderung zu vorhandenen Behinderteneinrichtungen. Auch die Barrierefreiheit bei der Sanierung des Minaras war ein Thema.

Im Ausblick auf 2020/21 soll die Arbeit für die Zielgruppe weiter intensiviert und ausgebaut werden. Für Inge Teichert gilt, die Lebenslage der Menschen mit Behinderungen noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Dies sei beispielsweise eine Erkenntnis aus den Sprechstunden, die Menschen mit Behinderungen wünschen sich mehr Wahrnehmung ihrer Probleme. Grundsätzlich gelte es auch barrierefreien Wohnraum zu bezahlbaren Mietpreisen zu schaffen sowie auch Möglichkeiten der Teilhabe aller Menschen am Alltagsgeschehen. Außerdem wünscht sie sich mehr Inklusion innerhalb der Kernstadt.