Sibylle Baumeister möchte wissen, ob Jonathan Berggötz den Spagat zwischen dem Pfarrers-Sohn und dem Bürgermeister packt. Foto: Marc Eich

Fragen: Von Alt- und Neubürgern, der Beziehung zu Guido Wolf und dem Kandidaten, der mit vielen per Du ist

Bad Dürrheim - Rege nutzten die Zuhörer bei der Podiumsdiskussion des Schwarzwälder Boten zur Bürgermeisterwahl die Möglichkeit, Fragen an die Kandidaten zu stellen.

Bei einer Veranstaltung zum Almabtrieb in Denkingen habe Wolfgang Rahm sich freundschaftlich mit Tourismusminister Guido Wolf unterhalten, so Hans-Peter Huonker. Er wollte deshalb wissen, wie Rahms Beziehung zu Guido Wolf sei. "Ich habe einen guten Draht zu Guido Wolf, ich kann mich auf ihn verlassen", lautete Rahms Antwort.

Bei Karlheinz Völler stieß auf Unmut, dass die Gäste des Wohnmobilhafens freien Eintritt ins Solemar bekommen. "Wir Bad Dürrheimer zahlen auch Steuern und würden gerne ein bis zwei Mal pro Woche freien Eintritt ins Solemar haben." Die drei Kandidaten waren sich einig, dass die Gäste "diesen Eintritt auf einem anderen Weg" bezahlen. Jens Wehner ergänzte, dass es eine Überlegung wert sei, über die eine oder andere Vergünstigung für die Bürger nachzudenken. Jonathan Berggötz nutzte die Frage zudem, um Werbung für die bereits vorhandene Bürgerkarte zu machen, die viele Vorteile bringe.

Jürgen Efinger erkundigte sich bei Jens Wehner, über was er sich bei einer Veranstaltung kürzlich mit Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, unterhalten habe. Wehner bestätigte das Gespräch. Es sei darum gegangen, wie man Flüchtlinge von Anfang an in Arbeit bringen könne.

Lucia Grießhaber sagt, dass die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen sei. Es gebe viele Neubürger. Sie stellte fest, dass aber von den "Altbürgern" nicht gesprochen werde. Jens Wehner meinte, es sei ein schwieriger und langwieriger Prozess. In dem Ort, in dem er derzeit lebe, sei ein Neubaugebiet entstanden. Es habe eine Zeit gedauert, doch inzwischen seien das alte und neue Dorf zusammengewachsen, auch dank der Vereine, die viel Integrationsarbeit übernahmen.

Wolfgang Rahm meinte ebenfalls: "Es gibt viele Vereine in Bad Dürrheim. Für jeden ist der passende dabei", ist er sich sicher. Die schlagkräftige Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement müsse aufgestockt werden, so Rahm. "Auch die Kirchen leisten einen intensiven Beitrag", ergänzte Jonathan Berggötz. Er wolle "nicht groß differenzieren zwischen Alt- und Neubürgern". "Wichtig ist, dass wir Bad Dürrheim voranbringen."

Sibylle Baumeister, die bei der Stadtverwaltung arbeitet, wandte sich an Jonathan Berggötz, der hier seine Kindheit und Jugend verbracht habe. "Für viele sind Sie der Jonathan, ins Rathaus ziehen Sie als Herr Berggötz ein." "Ich finde es schön, dass ich für viele der Jonathan bin", antwortete der Kandidat. Aber er habe seither viel Erfahrung gesammelt und sei nicht mehr der Jonathan von früher. Zudem gehe es nicht um Einzelinteressen. "Und dass ich mit jemandem per Du bin, heißt nicht, dass ich ihm deshalb wohlgesonnen bin."