Wie kann die Aufenthaltsqualität im Stadtgrün verbessert werden? Das ist eine Frage mit dem sich der Bürgerworkshop beschäftigt, wie beispielsweise für den Salinenpark (Foto). Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Verkehr, Stadtgrün und Bebauung sind zentrale Themen / Eckpunktepapier im September

Julia Schütz und Jürgen Mühlbacher von der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft der LBBW informierten den Gemeinderat über die Ergebnisse des Bürgerworkshops von vor einer Woche.

Bad Dürrheim. Eigentlich wollte man in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag das Eckpunktepapier verabschieden, dies wurde nun verschoben auf die erste Sitzung nach der Sommerpause am 24. September. Während Mühlbacher dem Gemeinderat nochmals die Methodik erklärte, wie man vorging (wir berichteten), zog seine Kollegin Julia Schütz das Resümee aus der Veranstaltung.

Etwas schade war, dass nur 16 Bürger sich an der Aktion beteiligten, mit 24 hatte man geplant, 20 hatten zugesagt. Sie benannte nochmals auf der Karte die einzelnen Punkte die besprochen wurden oder die auch neuralgisch sind. So kam der Workshop zum Ergebnis, dass der so genannte Kirchenbuckel vor der evangelischen Kirche nicht bebaut werden dürfe (Anmerkung der Redaktion: war auch nicht geplant) sondern diesen als Spielhügel auch für die Kinder nutzen sollte, denn vor allem zur Winterzeit, wenn Schnee liegt, werde dieser von Kindern zum Schlitten fahren genutzt.

Als schwierig wird die Situation für Autofahrer angesehen. Auf der einen Seite will man den Rathausplatz autofrei halten, auf der anderen Seite gab es auch Ideen für ein Parkhaus anstelle der Luisenpassage – auch wenn dieses Gebäude im Moment nicht zur Debatte steht im städtebaulichen Wettbewerb.

Der Großraumparkplatz zwischen Haus des Gastes und Haus des Bürgers blieb als solches unangetastet, da man die Notwendigkeit sieht und diesen auch für Feste nutzen könne.

Die Bebauung verschiedener Bereiche war ein großes Thema während des Workshops. In Bezug auf das Thermenhotel wird eine Bebauung am Eingang zum Kurpark kritisch gesehen, zumal ein Verlust von Grünflächen damit verbunden ist. Das Gebäude soll in der Größe dem Platz und dem Kurhaus angepasst werden und ein Konzept als Hotel Garni wird als nicht tragfähig erachtet. Unabhängig vom betriebswirtschaftlichen Aspekt sieht man den Umbau des Sure Best Western als sinnvoller an. Grundsätzlich sahen die Teilnehmer ein Vier-Sterne-Hotel als eine Bereicherung für Bad Dürrheim an. Die Erlöserkapelle sollte erhalten bleiben, eine Idee wäre, sie als Heiratskapelle zu nutzen.

Das Sure Best Western, ehemals Kurheim Sanatorium, sieht man im historischen Gebäudeteil als prägend für den Kurort an. Die geplante Umwandlung in Mietwohnungen wird kritisch gesehen, man sehe keinen Bedarf an dieser Stelle. Wünschenswert wäre ein Rückbau der neueren Gebäudeteile. Das so genannte Badhaus sollte aufgewertet werden.

Kritisch wurde auch die "Quersubvention" von Baumaßnahmen gesehen, der Bereich entlang der Stillen Musel soll ins Konzept eines durchgängigen Parks einbezogen werden.

Ebenfalls in der Diskussion beim Workshop war der Hindenburgpark, man würde gerne eine Erweiterung der Grünfläche sehen und die Schaffung von mehr Aufenthaltsqualität, auch in Verbindung mit dem Wasser. Als einen weiteren Punkt sieht man eine Renaturierung der Stillen Musel einschließlich Friedrichstraße. Im Salinenpark herrsche laut Teilnehmer eine gute Atmosphäre, aber auch hier wäre eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität wünschenswert, beispielsweise mit einem Brunnen oder Skulpturen.

Als weitere Grünfläche wurde der Kurpark betrachtet, man will die Grünfläche davor erhalten, sieht aber die "Wandelhalle" als "in die Jahre gekommen" an. Insgesamt wäre eine Ausrichtung auf jüngeres Publikum wünschenswert oder eine Landesgartenschau II oder eine Gartenmesse.

In der Stadtentwicklung sieht man die verschiedenen Notwendigkeiten, neben der Erhaltung und Aufwertung von Gebäuden wie Badhaus, Wandelhalle und Sure Best Western sieht man die Fragestellung der Zielgruppendefinition für das Vier-Sterne-Segment und: Was kann Bad Dürrheim den Touristen bieten? Die Kurfunktion sei rückläufig, stärken sollte man das Stadtgrün, Fuß- und Radwege sowie die Nähe zur Natur. Auch sollte es mehr Angebote für Einheimische geben, ins Blickfeld kam auch die Seebühne auf dem Salinensee.

Eine Priorität sieht man in der "Grünen Lunge", die sich vom Hindenburgpark in den Kapfwald erstreckt, des Weiteren müsste ein Verkehrskonzept definiert werden.

Nach dem Beschluss des Eckpunktepapiers sieht Julia Schütz sieben Monate als notwendig für den städtebaulichen Wettbewerb an, von der Ausschreibung bis zum Beschluss im Gemeinderat.