Viel Blech wälzt sich alltäglich durch die als Spielstraße ausgewiesene Friedrichstraße, in der sich zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte befinden. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

FDP: Immer wiederkehrende Themen diskutiert / Radfahrer haben nicht alle Freiheiten

Die Verkehrs -und Parksituation, Infrastruktur sowie bauliche Begebenheiten bildeten die Schwerpunktthemen beim Stadtgespräch zu dem der FDP Ortsverband eingeladen hatte.

Bad Dürrheim. Fünf Bürger konnte die Gemeinderätin Andrea Kanold zu dieser Veranstaltung begrüßen, die in Zukunft monatlich stattfinden soll. Im kleinen Gesprächskreis nahm mancher die Gelegenheit wahr, seinem Unmut über Ist-Zustände in der Stadt Luft zu machen. Neben kritischen Anmerkungen waren auch Verbesserungsvorschläge zu hören.

Nach Auffassung von Günter Tarlatt habe die Stadt wenig Feingefühl bei der Genehmigung von Wohnbauten mit bis zu 50 Mietwohnungen unterhalb vom Sonnenbühl an den Tag gelegt. Dadurch komme eine starke Verdichtung zustande. Diesen Bereich hätte man als Kurgebiet erhalten müssen. Andrea Kanold warf ein, dass sie schon allein wegen dem zu erwartenden Verkehrsaufkommen gegen diese Bebauungspläne war. Weiter führte Tarlatt aus, dass nirgends die Park- und Verkehrsverhältnisse schlechter seien als in Bad Dürrheim, wo eine chaotischen Gesamtsituation anzutreffen ist.

Das gleiche Thema griff die Behindertenbeauftragte Inge Teichert auf, die für das Überdenken der Verkehrsplanung plädierte. Nicht nur für Menschen mit Handicap sei es wegen der hohen Verkehrsbelastung schwierig, die Friedrichstraße und den Rathausplatz zu überqueren. Die Kennzeichnung als Spielstraße, die nicht unbedingt auf den ersten Blick für die Autofahrer erkennbar sei, nütze wenig, wenn keine Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Erhard Teichert war der Ansicht, dass in Bad Dürrheim "vogelfrei" gebaut werde könne, wovon zu viel erteilte Ausnahmegenehmigungen zeugen würden. Ihm fehlte ein städtebauliches Gesamtkonzept, das vom Ortsbaumeister entworfen werden sollte.

Nach Meinung von Hannelore Prochnow sollte man bei allen städtebaulichen Argumenten nicht vergessen, dass sich lediglich die Straßen, Plätze und Grünanlagen im Besitz der Stadt befinden. Die Gebäude entlang der Straßenzüge befinden sich in Privathand. An die Gastronomie in der Kernstadt appellierte sie zu überlegen, ob es sinnvoll sei, dass die meisten Lokale am Dienstag ihren Ruhetag einlegen.

Ein weiteres Thema war die Einkaufsstraße. In Bad Dürrheim könne aufgrund seiner Größenordnung keine oftmals von Bürgern geforderte Fußgängerzone eingerichtet werden, klärte Andrea Kanold auf.

Im Zuge der Neugestaltung der Bahnhofstraße möchte man die Spielstraßen blau markieren und auf die Fahrbahndecken den Schriftzug "Schrittgeschwindigkeit" auftragen. Damit möchte man auch die Fahrradfahrer in Zaun halten, die nach ihrem Empfinden in Bad Dürrheim alles dürfen.

Zusammenfassend stellte die FDP-Kommunalpolitikerin heraus, dass die Infrastruktur weiterentwickelt werden muss, wobei die Stadt jungen Unternehmern entgegenkommen sollte. Es werde Aufgabe sein, Themen kreativ aufzugreifen. Zu Beginn des kommenden Jahres wird ein aus Tuttlingen kommender Wirtschaftsförderer seine Arbeit in der Kur- und Bäderstadt aufnehmen, die auch ein neues Gemeindeoberhaupt bekommen wird, und ein neuer Gemeinderat zu wählen sein wird.