Mit der Zukunft der seit über einem Jahr leerstehenden Kurklinik Irma wird sich in diesem Jahr der Gemeinderat ausgiebig beschäftigen. Foto: Kaletta

Walter Klumpp meint: "Keine leichte, aber eine interessante Aufgabe." Insolvenz zieht sich hin.

Bad Dürrheim - Im Herzen der Stadt befindet sich die Kurklinik Irma, mit der sich der Gemeinderat in diesem Jahr befassen wird. Die Einrichtung befindet sich seit einem Jahr in Insolvenz, und es müsse überlegt werden, wie es mit dem Haus weitergehen könne. Da es im Sondergebiet "Kur" liegt, könnten sich dort nur Kliniken oder Hotels etablieren, gab Bürgermeister Walter Klumpp anlässlich des Neujahrsempfangs bekannt. Der Gemeinderat werde sich mit der heiklen Frage beschäftigen müssen, ob das Sondergebiet "Kur" an dieser Stelle aufgegeben werden soll, um auch eine andere Nutzung zuzulassen.

"Wenn an dieser Stelle etwas Neues entstehen soll, was nicht in das derzeitige Sondergebiet passt, muss es für unsere Stadt einen Mehrwert haben", hob der Rathauschef hervor. Genau darüber müsse diskutiert werden. Die Stadt und insbesondere die Innenstadt, sowie die Bürger müssen sich damit identifizieren können. "Keine leichte, aber eine interessante Aufgabe, der wir uns stellen müssen", betonte das Stadtoberhaupt.

Ein weiteres Thema auf dem Neujahrsempfang war die Feuerwehrkonzeption für die Gesamtstadt, die im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht wurde. Wichtig sei es, dass alle Abteilungen erhalten bleiben. Die Abteilungswehr Öfingen wird in Kürze ein wasserführendes Fahrzeug erhalten, im nächsten Jahr die Wehren in Hochemmingen und Sunthausen. Noch im diesem Jahr soll das Gerätehaus in Hochemmingen erweitert werden, hierfür sind 130.000 Euro eingeplant. Die Kernstadt soll im nächsten Jahr ein Löschfahrzeug für 466. 000 Euro bekommen sowie einen Mannschaftstransportwagen für 40.000 Euro. Ziel ist, dass die Zusammenarbeit aller Abteilungen organisatorisch enger und damit auch schlagkräftiger werde.

Die Stadt braucht eine Gesamtplanung

Weiter gab Klumpp bekannt, dass der Landkreis in den nächsten Wochen einen Zweckverband Breitbandversorgung gründen werde. Diesem Verband werde die Stadt Bad Dürrheim beitreten. Ziel sei es, in den nächsten 15 Jahren den Landkreis ganzflächig mit dem Zukunftsmedium Glasfaser zu versorgen. Der Bürgermeister prognostizierte, dass dieses Thema die Stadt in den nächsten Jahren finanziell belasten werde. Benötigt werde eine Gesamtplanung. Damit überall, wo aufgegraben werde, die richtigen Lehrrohre verlegt werden können, was derzeit auch schon passiere. Überlegt werde, ob Sunthausen und Biesingen im Rahmen dieser Gesamtplanung vorab besser versorgt werden solle.

Genehmigt sei das Naturschutzgroßprojekt Baar, an dem sich auch Bad Dürrheim beteilige. Damit würden Moore, Wälder und Feuchtflächen langfristig gesichert. Auf den Weg gebracht werden solle auch die Renaturierung der Stillen Musel, spätestens bis 2015.

Einen wirtschaftlichen und energetischen Sinn mache der Einbau eines Blockheizkraftwerkes in das Solemar. Alternativ werde derzeit geprüft, ob an dieses Blockheizkraftwerk der komplette Wärmeverbund vom Haus des Bürgers und Haus des Gastes, Rathaus 1 und 2 sowie die Vereinsräumlichkeiten der Pfadfinder, des Schwarzwaldvereins und des Turnerbundes angeschlossen werden sollen. Ob ein Wärmeverbund darüber hinaus noch Sinn mache, soll ebenfalls abgeklärt werden, erläuterte Klumpp. Da die Heizungsanlage des Minaras in die Jahre gekommen sei, werde geprüft, ob auch dort ein Blockheizkraftwerk Sinn mache. Als optimal bezeichnete der Rathauschef, wenn dieses dem Wärmeverbund Salinensporthalle und Bohrturm Energie zuführen könne.

Sobald die Ergebnisse vorliegen, müsse die Stadt und die Kur und Bäder GmbH festlegen, wann diese Maßnahmen umgesetzt werden.