Meersburger Gruppe aus Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte ausgeschlossen.

Bad Dürrheim - Die Burghexen der Narrenzunft Schnabelgiere Meersburg passen nicht ins schwäbisch-alemannische Hexenbild. Die Meersburger werden deshalb aus der Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte (VSAN) ausgeschlossen. Das teilte die VSAN in Bad Dürrheim mit.

Bei einer letzten Anhörung hätten die Meersburger bekräftigt, dass sie ihre Burghexen weder ausgliedern wollten noch bereit seien, durch "eine Umwandlung der Burghexe in ein hexenähnliches Burgweib die Satzungskonformität zu den Verbandsregularien herzustellen", so die Vereinigung weiter. Es sei der erste Ausschluss in der 88-jährigen Geschichte der Vereinigung – und ein Schritt, den man sehr bedaure. Die Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) berufen sich auf einen Beschluss aus dem Jahr 1988. Damals hatten die Ober-Narren entschieden, die Flut neuer Hexengruppen einzudämmen und keine märchenhaft zauberkräftigen Frauen mehr zuzulassen. "Die Vereinigung will nur historische Gestalten, keine Neuentwicklungen", sagte VSAN-Vorsitzender Roland Wehrle.

Unter den Figuren hätten die Hexen mit 15 Prozent einen erheblichen Anteil. Dennoch stellten die Meersburger 1995 einen Antrag auf Zulassung einer Burghexen-Gruppe. In den vergangenen Jahre habe es viele Gespräche gegeben, sagte Wehrle. Aber sie hätten keine Einigung gebracht. Die Meersburger konterten in einer Pressemitteilung: "In dem Bemühen, den Rügen der VSAN gerecht zu werden, legte die Narrenzunft Schnabelgiere Meersburg neben einer Umbenennung der Burghexen in "Burgweiber" drei Entwürfe für die Umgestaltung der Maske vor." Doch keine habe vor der VSAN Gnade gefunden. "Wir wollten ein knorriges, altes Burgweib, aber keine Hexe", weist Wehrle auf den feinen Unterschied hin.

Doch der Zunftmeister der Meersburger, Peter Schmidt, zeigt sich gelassen. Einen Ausschluss werde die Zunft überleben. Die Schnabelgiere haben rund 500 Mitglieder.