Hier soll das Baugebiet Hofen II entstehen, links unten der Parkplatz des Sure Best Western und das Gewächshaus des ehemaligen Kurheim Sanatoriums, im Anschluss der ehemalige Garten, der im Flächennutzungsplan als Park- und Grünfläche ausgewiesen ist, es folgt der Johanniterweg mit der so genannten Villa Amalia und links davon weiter oben die evangelische Kirche.Foto: Götz Foto: Schwarzwälder Bote

Hofen II: Investoren informieren Anwohner über Vorhaben / Deutliche Signale in der Umfrage

Von Wilfried Strohmeier

Joachim Limberger und Michael Rebholz hatten im Namen der B.E.S.T Holding GmbH die Anwohner des Johanniterweges und von Auf Hofen zum Informationsgespräch über die geplante Bebauung Hofen II eingeladen. Die meisten Anwohner sprachen sich dabei für den Erhalt der Grünfläche aus.

Bad Dürrheim. Hohe Wellen schlägt die geplante Bebauung Hofen II, dem ehemaligen Garten des Kurheim Sanatoriums, der sich von der Luisenstraße bis zum Johanniterweg erstreckt. Nach dem Willen der Investoren der B.E.S.T soll es eine Wohnbebauung im ehemaligen Garten des Kurheim-Sanatoriums geben, in dem jetzt das Sure Best Western betrieben wird, Gebäude und Gelände gehören der B.E.S.T Gesellschaft.

Wie bekannt ist möchte diese Gesellschaft, deren Initiatoren die Brüder Michael und Jürgen Rebholz sowie Joachim Limberger sind und zu der noch weitere Anteilseigner gehören, das jetzige Hotel Solegarten (früher Karolushaus an der Ecke Luisen- und Waldstraße) teilweise neu bauen. Des Weiteren auch das neue Hotel am Solemar auf der Fläche des jetzigen Haus, in dem der Marzipanladen ist und sich in Richtung Wandelgang am Kurpark erstrecken soll. Zusammen rund 450 Betten, was einen gewissen Schwerpunkt in der örtlichen Hotellandschaft darstellen würde.

Die Pläne für Hofen II wurden im vergangenen Jahr bei der Auftaktveranstaltung zur Bürgerbefragung "Perspektiven im Herzen von Bad Dürrheim" vorgestellt, kürzlich gab es eine Information für die Anwohner der Straßen Johanniterweg und Auf Hofen. Es sollen acht Einfamilienhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser werden. Hier kristallisierte sich nach Informationen unserer Zeitung heraus, dass fast alle für den Erhalt der Grünflächen sind und dies den Investoren auch verdeutlichten. Mutmaßlich spielt auch die Erfahrung der Anwohner von Auf Hofen eine Rolle, als die Grünflächen des Karolushauses in der Waldstraße bebaut wurden. In südlicher Nachbarschaft zu ihren Einfamilienhäusern wurden damals dem Empfinden nach hohe Mehrfamlienhäuser gebaut. Die neuen Häuser in Hofen II sollen den Informationen zufolge ebenfalls nahe an die Bestandsbebauung kommen. Nicht geklärt ist wohl auch die Frage des Verkehrs. Die beiden Wohnstraßen sind sehr eng, und vor allem im Johanniterweg gibt es seit Jahren Probleme mit Parkplätzen, wenn in der evangelischen Kirche zum Gottesdienst eingeladen wird oder Veranstaltungen stattfinden. Ein weiterer Punkt ist der Fußweg zwischen Auf Hofen und dem Johanniterweg entlang der Grünfläche. Dieser ist zwar nicht öffentlich, wird aber von sehr vielen Spaziergängern genutzt, bei einer Bebauung soll dieser wegfallen.

Die Grünfläche, die heute mit ihren Streuobstbäumen auch ein Refugium für Tiere und Pflanzen darstellt, grenzt westlich und nordwestlich direkt an die einst entworfene Grünschneise, die aus den Anfängen von Bad Dürrheim als Kurort stammt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die damals in Dürrheim arbeitenden Ärzte, Medizinalrat Georg Huber sowie die Paul Harraß und Ernst Sütterlin, sich dafür eingesetzt, der Natur einen Platz zu geben. Sie entwarfen die Grünschneise, die sich vom Hindenburgpark – damals der Kurpark – bis in den Kapfwald zieht. Dieses Stadtgrün ist auch heute noch einer von Bad Dürrheims großen touristischen Vorteilen, da es wenig historische Bausubstanz gibt, und das Grün ist bei Gästen sehr beliebt. Und auch die Fläche Hofen II ist im Flächennutzungsplan als Park- und Grünfläche ausgewiesen, nicht als Gebiet zur Wohnbebauung.

Thema ist diese Bebauung seit dem Zeitpunkt, als die Auftaktveranstaltung zu Perspektiven im Herzen von Bad Dürrheim" war. Die Umfrage ist zwar nicht repräsentativ, aber die Gemeinderäte und die Stadtverwaltung versprachen sich davon ein Bild über Stimmungsströmungen und Meinungen der Bürger zu bekommen. Es soll auch eine Entscheidungshilfe sein. Bei dieser Umfrage gab es etwa 20 Beiträge für eine Bebauung Hofen II, rund 115 für den Erhalt der Grünflächen. Nach Ansicht der Anwohner ist dies ein sehr deutliches Stimmungsbild und Votum für ein grünes Parkgelände.