Auf seiner Wahlkampftour kam Bürgermeisterkandidat Jens Wehner (rechts) ins Gespräch mit Bürgern von Unterbaldingen, die ihm ihre Anliegen vortrugen. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Wehner hält Teilverlagerung der Verwaltung für möglich

Bad Dürrheim-Unterbaldingen (kal). Eine lockere Atmosphäre herrschte am runden Tisch im Gasthaus "Hirschen" beim Besuch des Bürgermeisterkandidaten Jens Wehner. Der ging gleich nach seiner Vorstellung dazu über, die Anliegen der Bürger zu erfahren. Prompt erfolgte die erste Frage an den 52 -jährigen Bewerber, indem ein Bürger wissen wollte, was ihm denn so in Unterbaldingen gefällt. Wehner hielt das aktive Vereinsleben für beachtenswert und die Unterbringung der Gruppierungen im ehemaligen Schulhaus für ideal. Die klösterliche Scheuer gefalle ihm gut – die fürstliche jedoch nicht, die das "Irma" von Unterbaldingen darstelle.

Ein Bürger befürchtete, dass jemand auf die Idee kommen könnte, das nicht mehr benötigte Rathaus zu verkaufen, nachdem ein Service-Center für Ober- und Unterbaldingen geschaffen wurde. Wehner konnte sich vorstellen, die Raumsituation der Verwaltung in der Kernstadt zu entlasten, indem einzelne Bereiche einer Abteilung eventuell nach Unterbaldingen verlegt werden können. In diesem Zusammenhang müsse natürlich die Breitbandversorgung optimal sein.

Der Nahverkehr im Stadtgebiet wurde allgemein für verbesserungswürdig gehalten, wofür sich der zukünftige Bürgermeister einsetzen sollte. Aufgegriffen wurde auch das Thema Bauflächen für das Gewerbe und für Privatpersonen. Hierzu hielt der Kandidat ein Flächenmanagement für erforderlich.

Flächen sollten seiner Auffassung nach auf Vorrat erworben werden, und nicht erst, wenn man sie benötige. Wichtig für die Stadt sei, dass sich in angemessener Größe Gewerbe und Tourismus weiterentwickeln können. Innerörtliche Entwicklungsmöglichkeiten müssen so weit wie möglich ausgeschöpft werden, um Bauwillige am Ort zu halten.

Um überhaupt noch an Bauland zu kommen, müsse die Stadt auch bereit sein, dafür mehr zu zahlen als derzeit üblich, meinte ein Landwirt. Er konnte die Haltung seiner Berufskollegen gut nachvollziehen, die in ihrem Besitz auch die Existenzsicherung sehen, die sie nicht für einen geringen Betrag aufs Spiel setzen möchten.