Am Dorfladentag interessierten sich viele Besucher für das Vorhaben. Darunter auch die Landtagsabgeordnete Martina Braun, am Stehtisch im Gespräch mit Ortsvorsteher Albert Scherer. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Dorfladen: Gesamtkosten belaufen sich auf rund 250 000 Euro / Spätestens 2021 soll Eröffnung sein

In Sachen Dorfladen geht es jetzt in die zweite Phase. So äußerte sich Heinz Messmer, der die Notwenigkeit einer solchen Einrichtung für den Ort als notwendig ansieht und dazu das erste Konzept entwickelt hat.

Bad Dürrheim-Sunthausen. Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sei ein wichtiger Faktor und nicht nur unerlässlich für die Lebensqualität der älteren Mitbürger, stellte Messmer heraus. Die Grundversorgung werde durch einen Dorfladen gesichert, ebenfalls auch die Entwicklung zu einem sozialen Mittelpunkt in einer Dorfgemeinschaft.

Anteilscheine am Dorfladen für je 300 Euro erhältlich

Im Laden werde nicht nur eingekauft, sondern hier könne man auch andere Leute treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Zudem würden Arbeitsplätze für Teilbeschäftigte geschaffen, verdeutlichte Messmer. Unter dem Motto "S‘ ghot degegä!", was durchaus nichts mit dem Beginn der fünften Jahreszeit zu tun hatte, wurden am vergangenen Wochenende die Einwohner und Interessierte in die Sunthausener Scheuer eingeladen.

Bei Livemusik mit der "Sam-Band", einem Kinderprogramm mit Clown Beppo und kulinarischen Genüssen hatten die Besucher die Gelegenheit, einige der möglichen Lieferanten kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Anwesend war Birgit Strohmeier vom Antonihof in Bad Dürrheim, die Bäckerei Link aus Trossingen, der Imker Rebholz aus Sunthausen sowie der Geflügelhof Wolf aus Donaueschingen-Pfohren. In dieser zweiten Phase gehe es um die Verhandlungen mit den Hauptlieferanten, so Messmer.

Beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) wurde beantragt, als Unternehmungsgesellschaft auftreten zu können. Interessierte Bürger haben die Möglichkeit Anteilscheine am Dorfladen für je 300 Euro zu erwerben. Bislang wurden Anteilscheine für 8100 Euro ausgegeben. Die Finanzierung sei somit am Laufen. Die Anträge an die öffentlichen Fördertöpfe könnten erst gestellt werden, wenn der neue Gemeinderat und Ortschaftrat mit dem künftigen Bürgermeister Jonathan Berggötz die Planung besprochen haben. Dies werden voraussichtlich im August stattfinden.

Fördermittel in Höhe von 60 600 Euro beantragt

Nun gehe es auch darum, die Kosten zu minimieren. Geklärt werden müsse, ob das Gebäude, in das der Dorfladen nach einem Baukastensystem in Fertigbauweise hineinkommen soll, gekauft oder gepachtet werde.

Gemäß der derzeitigen Kalkulation werden Gesamtkosten von 250 000 Euro für das Projekt berechnet. Das aus dem Verkauf von Anteilscheinen, Spenden und Sponsorengeldern erwartete Eigenkapital wird auf 75 000 Euro beziffert. Fördermittel wurden in Höhe von 60 600 Euro beantragt. Bei der Hausbank müsse ein Darlehen von 139 400 Euro aufgenommen werden. Nach den Vorstellungen von Heinz Messmer könnte der Dorfladen im zweiten Halbjahr 2020 oder spätestens im Jahr 2021 eröffnet werden.