Ileana Rupp, rechts, Direktorin im KWA Kurstift, ließ es sich nicht nehmen, persönlich zur Bildungsmesse an der Realschule zu kommen und am Stand die Jugendlichen über Berufsbilder zu informieren. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Berufswahl: Realschule organisiert Betriebsbörse mit 24 Unternehmen / Rund 200 Schüler sind da

Für die Schüler der Klassenstufe acht und neun war die Teilnahme der Betriebsbörse an der Realschule verpflichtend, andere konnten kommen, wenn sie wollten. 24 Firmen aus der Region stellten den Jugendlichen eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten vor.

Bad Dürrheim. In der Pausenhalle, im Gang in Richtung Anbau und in der Mensa standen die Schüler teilweise dicht gedrängt an den Ständen. Knapp 200 Schüler waren es, die sich am vergangenen Freitagnachmittag informierten.

Jonas Weingarten war im Lehrerkollegium derjenige, der die Messe maßgeblich organisierte. Er benötigt rund ein halbes Jahr Vorlauf für den Nachmittag. Firmen die bisher dabei waren, werden von ihm angerufen, ob sie wieder Interesse haben teilzunehmen, neue Firmen werden angefragt. Es waren sechs Unternehmen, die sich nun erstmals präsentierten. Dabei gab es eine Bitte der Schule, dass Auszubildende dabei sind oder den Stand alleine betreuen. Somit gäbe es weniger Schwellenängste bei den Schülern, Fragen zu stellen. Nicht bei allen Firmen war dies möglich, aber Angst hatte wohl eher keiner der Schüler sich zu informieren.

Es waren viele verschiedene Ausbildungsberufe im dualen System, über welche die Firmen informierten. Der Reigen ging von Altenpfleger über Industriemechaniker, Polizist, Koch, Kaufleute bis hin zum Werkzeugmacher. Unter den Auszubildenden an den Messeständen sichtete Jonas Weingarten auch ehemalige Schüler der Realschule, da hätten die Schüler natürlich doppelte Anknüpfungspunkte im Gespräch, freute er sich.

Die Idee dieser kleinen Messe war ursprünglich auch den Unternehmen eine Plattform zu bieten, die nicht drei Tage lang zur großen Berufsmesse Jobs for Future gehen können, wenn dies beispielsweise personell nicht machbar sei, erklärt Weingarten.

Die Schüler in den Klassenstufen acht und neun bekamen bei der Realschule-Jobmesse zudem eine Aufgabe. Sie mussten sich drei Ausbildungsgänge genauer anschauen. Dafür erhielten sie einen Leitfaden, was sie alles in Erfahrung bringen müssen. Dazu gehörte unter anderem die Ausbildungsdauer, der Verdienst, ob es eine rein schulische oder eine duale Ausbildung ist und einiges mehr.

Der Lehrplan befindet sich gerade im Umbruch, ließ der betreuende Lehrer zudem wissen. Politisch ist es gewollt, dass ab dem kommenden Schuljahr mit der Berufsinformation bereits in der siebten Klasse begonnen wird. Hintergrund ist eine Änderung im Abschluss. Künftig haben die Schüler die Möglichkeit, nach der neunten Klasse eine Prüfung zu machen, dann sind sie im Besitz des Hauptschulabschlusses und können von der Schule gehen. Man will auch diesen Schülern die Möglichkeit geben sich umfassend über Berufsbilder zu informieren.