Uwe Hüls, Integrationsbeauftragter der Stadt Bad Dürrheim, informierte über eine Familie aus Syrien, die in Sunthausen untergebracht ist. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Flüchtlinge: Uwe Hüls informiert Ortschaftsrat / Sachspenden sind willkommen

Bad Dürrheim-Sunthausen. Die Integration von Zuwanderern hat sich bisher hauptsächlich in der Kernstadt abgespielt. So die Erfahrung von Uwe Hils, der als Integrationsbeauftragter tätig ist.

Bei der jüngsten Ortschaftsratsitzung berichtete er über eine Familie aus Syrien, die in Sunthausen ein neues Zuhause gefunden hat. "Alle wollen in die Kernstadt, das kann nicht sein", so Hüls. Auch die Ortsteile sollen miteinbezogen werden. Das sei nun mit einer elfköpfigen Familie aus Syrien geschehen, von deren Schicksal Hüls recht einfühlsam erzählte. Zunächst sei der älteste Sohn, 24 Jahre alt, nach Deutschland gekommen. Inzwischen wohne er in Schwenningen, wo er auch einen Ausbildungsplatz habe. Nach und nach seien die anderen Familienmitglieder eingetroffen, durch den Krieg wurde die Familie auseinandergerissen. Sechs minderjährige Kinder, das jüngste gerade drei Jahre alt, kamen auf einmal kurzfristig hinzu und es galt, diese unterzubringen. "Ihr einziges Gepäck, mit dem sie in Frankfurt ankamen, war ein kleiner Koffer, in die Habseligkeiten von allen eingepackt waren", so Hüls.

Die Mutter sei drei Jahre lang von ihren Kindern getrennt gewesen, das Jüngste sei schreiend weggelaufen, als sie es in die Arme nehmen wollte. Es kannte seine Mutter nicht. Der 54-jährige Vater sei mit einem der Söhne nachgekommen.Wichtig sei es nun, dass die Familie wieder zueinander findet. Das würde nur gelingen, wenn sie gemeinsam in einem Haus untergebracht ist, das nun in Sunthausen zur Verfügung steht.

Sehr am Herzen liegt es Hüls, dass alles friedlich zugeht. "Wir leben hier nicht auf einer Insel der Glückseligkeit. Deutschland soll Deutschland bleiben.

Sprachkurse fallen wegen Pandemie aus

Diejenigen, die hier eine neue Perspektive suchen, müssen sich anpassen", stellte er klar. Überlegt wurde, wie der Familie, die nie negativ aufgefallen, sinnvoll geholfen werden kann. Die Kinder sollten im Kindergarten und in der Schule untergebracht werden. Für die schulpflichtigen Kinder sei das nicht leicht, da an der Schule wegen der Pandemie die Sprachkurse weggefallen sind. Deshalb müssen sie ohne zusätzlichen Deutschunterricht in der Klasse zurechtkommen.

"Bei allen sind keine sichtbaren körperlichen und physische Schäden sichtbar, die sich jedoch noch später einstellen können, bis jetzt laufe alles gut", so die Erfahrung von Hils, selbst Vater und Sozialarbeiter. Er bat das Gremium, zu melden, wenn bemerkt werde, dass etwas nicht in Ordnung sei. Und er bat seine Zuhörer, daran zu denken, dass es Menschen sind, die in Frieden leben wollen. Es müsse schon schwerwiegende Gründe haben, wenn Kinder und Jugendliche alleine auf eine Reise ins Ungewisse geschickt werden. Da die Familie zunächst nur mit dem Notwendigsten ausgestattet werden konnte, sind Spenden- sei es Bekleidung, Bettwäsche, Spielsachen sehr willkommen. "Es muss nichts Neues sein, die Familie ist sehr dankbar", informierte Hüls.