Potenziale für die Innenentwicklung von Bad Dürrheim und seinen Teilorten soll beim Bauflächenmanagement erkannt und aktiviert werden. Künftig wird mit einem externen Büro zusammengearbeitet. Foto: Strohmeier

Stadtentwicklung: Externes Büro bekommt Auftrag / Die Hälfte der Kosten aus ELR-Mitteln

Als einen weiteren Baustein in der Stadtplanung bezeichnete Stadtbaumeister Holger Kurz die künftige Begleitung eines Fachbüros in Sachen Flächenmanagement. Die Nettokosten werden in den ersten zwei Jahren zur Hälfte aus ELR-Mitteln bezuschusst.

Bad Dürrheim. In Zeiten von Wohnungsnot auf der einen und Leerständen auf der anderen Seite hatte der Gemeinderat die Stadt beauftragt, ein kommunales Flächenmanagement ins Leben zu rufen, mit dem das Potenziale in der Kernstadt sowie den Ortschaften erkannt, erfasst und vermittelt werden können. Es gab die Möglichkeit, über das Förderprogramm Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) einen Förderantrag zu stellen, dieser wurde bewilligt. Beauftragt wird das Institut für Stadt- und Regionalentwicklung (IFSR) mit Sitz in Nürtingen. Die Kosten liegen bei 80 000 Euro netto, die Hälfte davon kommt nun aus dem ELR-Geldtopf, die andere Hälfte muss die Stadt zahlen.

Potenzial entwickeln

Das Aufgabenfeld ist vielseitig und breit gestreut. In der Beschlussvorlage für den Technischen Ausschuss sind neun Punkte genannt. Unter anderem gehören dazu die Darstellung, Bewertung und Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen und Leerständen; die Ansprache und Beratung von Grundstückseigentümer und Investoren sowie die Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen anhand konkreter Innenentwicklungsprojekten. Diese sollen in einem Ziel formuliert und zeitnah umgesetzt werden. Desweiteren ist das externe Büro zuständig für die Identifikation von Hemmnissen der Innenentwicklung rechtlicher, finanzieller, planerischen und persönlicher Art und für die Entwicklung einer Überwindungsstrategie; für den Aufbau einer Baulückenbörse mit Grundstücken und leerstehender Gebäuden im öffentlichen und privaten Eigentum; für die Kontaktpflege mit den Eigentümer und für die Entwicklung von Handlungsansätzen sowie für die Initiierung und Förderung des Zwischenerwerbs von Grundstücken und Grundstückstauschverfahren. Man könne von einem längeren Prozess ausgehen, erläuterte Kurz den anwesenden Ausschussmitgliedern.

Karen Roeckl (LBU) hatte Sorge bezüglich der Stundenabrechnung und die Nachvollziehbarkeit der erbrachten Leistungen. Hier erklärte Bürgermeister Jonathan Berggötz, dass es regelmäßige Berichterstattungen im Ausschuss und im Gemeinderat geben werde. In eine ähnliche Richtung ging der Vorstoß von Jürgen Rebholz (FDP), der einen "Fahrplan" für das Projekt ins Gespräch brachte. Und als Mitglied des Vorstandes im Gewerbeverein machte er auch auf Leerstände bei Geschäften aufmerksam.

Analyse wichtig

Albert Scherer (CDU) sah für die Innenentwicklung die Aufnahme und Analyse der Leerstände als elementar wichtig an. Angelika Strittmatter (LBU) wollte wissen, wer bei der Stadtverwaltung der Verantwortliche sei. Hier wurde Hauptamtsleiter Markus Stein genannt, da mehrere Fachgebiete von diesem Bereich ihren Beitrag leisten müssten.

In einem Schreiben hat die IFSR die Möglichkeit genannt, innerhalb von zwei Wochen nach der Beauftragung die Arbeit aufnehmen zu können. Es werde aber auch die Unterstützung des Auftraggebers benötigt, beispielsweise bei der Herstellung der notwendigen Kontakte.