Jahresrückblick: Ortsverein hofft nun auf Ruhe in der Partei
Bad Dürrheim (kal). Ein bewegtes Jahr, das der Bundes SPD viele negativen Schlagzeilen bescherte, bilanzierte auf der Jahreshauptversammlung des Bad Dürrheimer Ortsvereins der Sozialdemokraten, die seit einem Jahr amtierende Vorsitzende Derya Türk-Nachbauer.
Nicht unerwähnt ließ sie dabei, dass die ganzen Vorgänge einschließlich der erneuten Bildung einer Groko auch Auswirkungen auf die Mitgliederstatistik des Ortsverbands hatten. Ihr Mann Andreas Nachbauer legte sein Gemeinderatsmandat nieder und trat aus der Partei aus. Nach fast 30-jähriger Parteimitgliedschaft gab auch der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Erwin Nopper das Parteibuch zurück. Die Mitgliederzahl sank von 45 auf 40 Personen, wobei auch zwei Neueintritte zu verzeichnen waren.
Die aufgrund der hohen Stimmenzahl für ihren Mann in den Gemeinderat nachgerückte Vorsitzende äußerte die Hoffnung, dass nun Ruhe auf der Ebene der Bundes SPD einkehrt. Weiter betonte sie, dass die SPD als Garant einer demokratischen Gesellschaft gebraucht werde und die Grundwerte, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, auch zu Bad Dürrheim gehören.
Hier sei wichtig, dass die Ganztagsbetreuung in den Schulen flexibler ausgebaut wird, für alleinstehenden Senioren, Familien bezahlbarer Wohnraum zu Verfügung steht und Löhne für Arbeitnehmer gezahlt werden, die ein gesichertes Einkommen gewährleisten. Den Worten der Vorsitzenden nach finden es Mitbürger super, wofür sich der Ortsverband überall einsetzt und engagiert, doch leider schlage sich das an der Wahlurne nicht nieder. Bislang sei man im Gemeinderat von Rechtspopulisten verschont geblieben, doch müsse bei den Kommunalwahlen 2019 damit gerechnet werden, dass sich dies ändern werde, meinte Derya Türk-Nachbauer.
In den nächsten Monaten möchten die Sozialdemokraten die Ortsteilspaziergänge fortsetzten, um mehr Informationen zu erhalten. Als längerfristiges Projekt ist die Erarbeitung eines Konzeptes zur Reduzierung des Plastikmülls in Bad Dürrheim anzusehen. Hierzu nimmt man sich Gemeinde Holzgerlingen als Vorbild, wo der Handel nur noch Papiertüten ausgibt.
Gemeinderätin Beate Schrenk rief die wichtigsten kommunalpolitischen Ereignisse in Erinnerung, die baden-württembergische SPD-Generalsekretärin Luisa Boos griff landes- und bundesspezifische Themen auf. Für 50-jährige Parteizugehörigkeit wurde Wilfried Wölfle, für zehnjährige Mitgliedschaft Andreas Berger geehrt. Zum neuen zweiten Vorsitzenden wählte die Versammlung Andreas Friedrichs.
