Aufgrund der unterschiedlichen Charaktere der Treugast-Hotels kann nach Angaben Schliepers keine Marke über die Häuser gestülpt werden. So betreibt man im Nordschwarzwald einen Beherbergungsbetrieb, der seit Jahrzehnten im Netzwerk Ringhotel Mitglied ist und der ehemalige Chef des Hotels, der auch immer noch als Mitgeschäftsführer eingesetzt ist, zudem Gründungsmitgliedern von Ringhotel gehört und es nicht erlauben würde, dies zu ändern. Für Schlieper ist das kein Problem.
Dass man sich Best Western im Jahr 2010 angeschlossen habe, hatte vor allem betriebswirtschaftliche Gründe. Die Marke ist ein Franchise-System, die Gebühr kostet jährlich rund 30 000 Euro. Man müsse zwar verschiedene Auflagen erfüllen, die auch mal ins Geld gehen, doch profitiere man auch davon. Der Geschäftsführer beschreibt: Rund 50 Prozent der Übernachtungsgäste in Bad Dürrheim seien Geschäftsreisende. Viele Buchungen kommen über Best Western, da Firmen beispielsweise Verträge über Jahreskontingente bei Übernachtungen abschließen und ihre Außendienstmitarbeiter somit nicht frei wählen können, in welches Hotel sie gehen, sondern eben ein Vertragshotel nehmen müssten.
Zu den Standards des Franchiseunternehmens gehören beispielsweise eine gewisse Höhe der Betten und Matratzen, so musste man in allen Gästebetten die Matratzen austauschen, erzählt der Geschäftsführer. Geplant ist 2017 noch eine große Investition in Sachen W-Lan im Gebäude. Die Geschäftsleute akzeptieren es nicht, dass das Signal im Haus unterschiedlich stark sei. Hier müsse in die Technik investiert werden.
Mit dem Orden sind zusätzlich Investitionen im Gebäude vereinbart. So wird im kommenden Jahr etwa die Hälfte der Badezimmer saniert. In diesem Jahr muss in das neue Best Western Corporate Design investiert werden. Eine Vorgabe, die rund 25 000 Euro kosten werde, erklärt Schlieper. Auch eine Tankstelle für die E-Autos der Gäste habe man bereits als Zukunftsinvestition ins Auge gefasst, bei der Gastronomie gäbe es Überlegungen und einiges mehr. Manches sei auch noch ungeklärt. Beispielsweise was mit dem Querbau vor dem Hoteleingang geschehe. Nach wie vor im Eigentum des Ordens wurden schon verschiedene Konzepte diskutiert. Doch keines kam bis jetzt zum Tragen. Vorstellen könne man sich vieles, doch sei klar, dass dieses Gebäude eine Millioneninvestition erfordere. Dies alles sind Investitionen in die Hotelzukunft.
Der Pachtvertrag sei ebenfalls danach ausgerichtet. Dieser gelte bis zum 31. Dezember 2024 mit einer Option, diesen um fünf Jahre zu verlängern, bis 2029. Das gut laufende Jahr führt Schlieper auf verschiedene Ursachen zurück. Da wäre die gute Konjunktur, der Franchise-Partner Best Western, die Tatsache, dass Urlaub in Deutschland immer beliebter werde und der exponierte Standort des Soleos, wenige Meter vom Solemar entfernt. Er kenne auch die Hotelbestrebungen der Stadt und habe Bürgermeister Walter Klumpp schon mitgeteilt, dass man als Betreibergesellschaft auch am geplanten Thermenhotel am Solemar sehr interessiert sei.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.