Eine massive Holzbrücke wurde gestern im Bereich der Solemar-Erweiterung gesetzt. Mit dabei waren (von links) Markus Spettel und und René Keller von der Kur und Bäder GmbH sowie Bernhard Hesse von der Firma Rebholz. Foto: Reutter

Bauarbeiten am Wellness- und Gesundheitszentrums im Zeitplan. 14 Tonnen schwere Brückenteile angeliefert.

Bad Dürrheim - Die Erweiterung des Solemars nimmt Formen an. Gestern wurde mit einer 14 Tonnen schweren Brücke altes und neues Solemar-Gelände verbunden.

Für 2,6 Millionen Euro entstehen seit dem Spatenstich im März zusätzliche Angebote im Bereich des Solemars, aber auch des benachbarten Kurparkgeländes. So profitieren von der Erweiterung sowohl die zahlenden Solemar-Besucher, als auch die Gäste des Kurparks, sei es von zusätzlichen Kneipp-Angeboten wie Tretbecken und Barfußparcours, aber auch durch die Prädikatsallee und das Gradierwerk. Dieses 60 Meter lange, und vier Meter hohe Bauwerk bildet über weite Strecken hinweg die Grenze zwischen der Erweiterung des Solemars und des Kurparks und sorgt für beide Seiten, Kurparkbesucher und Solemargäste, für ein besonderes Vergnügen. Das Gradierwerk wird bestückt mit Schwarzdornreisig und mit salzhaltigem Wasser berieselt. Der Effekt ist eine Art Mikroklima wie am Meer. Die solehaltige Luft soll wohltuend auf Atemwege und Allgemeinbefinden wirken.

6000 Büschel Reisig wurden hierzu aus Polen angeschafft. Vier Lastwagen mit Anhänger lieferten den Schwarzdorn an, beschreibt Baustellenleiter Bernhard Hesse von der Firma Rebholz den Aufwand. Während in etwa zwei Wochen das Gerüst für das Gradierwerk errichtet wird, soll das Reisig als eine der letzten Maßnahmen hinzukommen.

"Wir sind im Zeitplan", ist der stellvertretende Kur und Bäder-Chef, Markus Spettel, "sehr zufrieden" mit den Abläufen. Er hofft, die Gesamtmaßnahme bis einige Wochen vor Jahresende abschließen zu können, so dass gerade zur kalten Jahreszeit, der Hauptsaison des Solemars, die Gäste bereits in den Genuss der neuen Angebote kommen können.

Die Mauerwerke für die neue Salinenwelt, der Erweiterung des Saunabereichs, wachsen derzeit ebenfalls in die Höhe. Eine wichtige Etappe war das gestrige Aufstellen der massiven Teile für die Holzbrücke, die laut Hesse eine Gesamtmasse von 14 Tonnen aufweisen. Der Boden sei beheizbar. Die Gäste können so auf angenehm warmem Boden mehr oder weniger bekleidet zwischen altem und neuem Saunabereich wechseln. Außerdem hat die Brücke ein wärmegedämmtes Dach, wodurch der Übergang wie ein Raum wirkt. Eine weitere, aber einfacher gehaltenere Brücke verbindet die Außenlandschaften von Bad und Sauna. "Ein enormer Vorteil", meint Spettel. Denn bislang mussten Besucher, die zwischen Bad und Sauna wechseln wollten, die Drehkreuze über den Kassenbereich nehmen.

Wie Spettel betont, wurden auch interessierte Gäste in Form einer Kommission in die Erweiterung eingeschlossen und bei Ortsterminen über den Baufortschritt informiert.

Info: Pfähle gesetzt

Der Baugrund für die Erweiterung des Solemars erforderte, ähnlich wie beim Feuerwehrgerätehaus, besondere Maßnahmen. Um auf tragfähiges Gestein zu kommen, wurden vier bis acht Meter lange Pfähle aus Stahlbeton eingebracht und darauf die Baumaßnahmen gegründet, beschreibt Baustellenleiter Bernhard Hesse von der Firma Rebholz die Vorgehensweise. Das solle Setzungen verhindern. Ohne diese Gründung wären Setzungen in einem Ausmaß von bis zu 20 Zentimetern zu erwarten gewesen.

Der stellvertretende Kur und Bäder-Chef, Markus Spettel, ist zuversichtlich, dass diese Vorarbeiten den gewünschten Erfolg bringen. Beim neuen Feuerwehrgerätehaus war es in den vergangenen Jahren trotz Pfahlgründung zu Senkungen gekommen. Die Fachleute streiten sich seither über die Ursachen. Die rund 20 Pfähle beim Solemar weisen aber einen deutlich größeren Querschnitt mit einem Durchmesser von einem Meter und mehr auf, informiert Bernhard Hesse.