Wichtige Auszeichnung für die Off Road Kids Stiftung: Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (rechts) überreicht die große Bronzetafel der renommierten Bürgergemeinschaft Altstadt an Off-Road-Kids-Stiftungsvorstand Markus Seidel (Mitte) und den Leiter der Kölner Streetwork-Station, Colin Emde (links). Foto: Röhrmann Foto: Schwarzwälder Bote

Off-Road-Kids: Seltene Würdigung der "Bürgergemeinschaft Altstadt" / Bad Dürrheimer freut es

Die renommierte Kölner "Bürgergemeinschaft Altstadt" hat die Straßensozialarbeit der Off-Road-Kids-Stiftung für Straßenkinder und junge Obdachlose mit einer hohen Würdigung ausgezeichnet.

Bad Dürrheim. Im Rahmen der Jubiläumsgala zum 25-jährigen Bestehen der Bürgergemeinschaft überreichte die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes neben einer 5000-Euro-Spende kürzlich die selten vergebene, zehn Kilo schwere Bronzetafel der Bürgergemeinschaft an Stiftungsvorstand Markus Seidel und den Kölner Standortleiter von Off-Road-Kids, Colin Emde.

Die Kölner Bürgergemeinschaft Altstadt und der zugehörige Verein zur Förderung einer lebenswerten Altstadt sind ein bestehendes Netzwerk zahlreicher Anwohner, Händler, Gewerbetreibender, Dienstleister, Hoteliers und Gastronomen sowie Institutionen innerhalb der Stadt Köln, die sich darum bemühen, das 2000-jährige Kulturerbe der Kölner Altstadt auch für kommende Generationen zu pflegen und zu erhalten.

Die Bürgergemeinschaft fördert zudem das soziale Miteinander der innerstädtischen Bevölkerung und setzt sich für die Lebensqualität vieler sozialer Gruppen ein – vor allem auch der benachteiligten Randgruppen. Der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft, Joachim A. Groth, erklärte im Rahmen der Jubiläumsfeier: "Sie wissen, wie sehr wir die Arbeit der Off Road Kids Stiftung in Köln schätzen. Seien Sie sich gewiss, dass dies nicht der letzte Euro war, den wir für Sie hier aufbringen werden."

Tatsächlich hatte in Köln bereits vor drei Jahren die Verleihung des Preises der Bürgergemeinschaft Altstadt eine Spendenwelle für Off Road Kids ausgelöst – darunter eine fünfstellige Spende der Kölner Initiative "Wir helfen!" In Köln betreibt die in Bad Dürrheim beheimatete Off-Road-Kids-Stiftung – wie auch in Berlin, Dortmund, Hamburg und Frankfurt – eine Streetwork-Station für Straßenkinder, junge Obdachlose und junge Menschen, die bereits mit einem Bein auf der Straße sitzen. Die Station befindet sich zentral am bekannten Kölner Neumarkt und wurde 2005 mithilfe der Vodafone Stiftung Deutschland aufgebaut. Beschäftigt sind dort sechs Sozialarbeiter.

Inzwischen summiert sich die Anzahl der jungen Menschen, denen die Streetworker in Köln erfolgreich neue, dauerhaft tragfähige Zukunftsperspektiven vermitteln konnten, auf mehr als 1100. Bundesweit sind es nahezu 6000 junge Menschen.

Off-Road-Kids-Vorstand Markus Seidel freute sich bei der erneuten Würdigung sehr über den Dank und die Anerkennung in Köln: "Es sind mehr als 1000 junge Menschen, die in der Innenstadt nicht mehr täglich um ihr Überleben kämpfen müssen und die jetzt ein besseres Leben haben. Das ist für alle gut. Toll, dass die Kölner Bürger die Wirkung der Arbeit unserer Streetworker sehen und würdigen." Allerdings sei die überreichte, fast zehn Kilo schwere Bronzetafel derart riesig, dass die eineinhalb Büroetagen der Streetwork-Station am Neumarkt eigentlich zu klein seien und die Stiftung jetzt eher ein ganzes Gebäude benötige.

Mit diesem Wink mit dem Zaunpfahl deutete Seidel auf ein ernsthaftes Problem hin: Seit die Streetworker der Off-Road-Kids-Stiftung bundesweit übers Internet erreichbar sind, hat sich die Anzahl der Hilferufe vervielfacht. Die mit Unterstützung der Deutsche-Bahn-Stiftung und des Bundesfamilienministeriums betriebene Online-Hilfe sofahopper.de zählt in diesem Jahr schon mehr als 1200 Notrufe junger verzweifelter Menschen. Viele davon kommen aus dem bevölkerungsstarken Ballungsraum Köln. Entsprechend sind die Beratungsräume in der Kölner Streetwork-Station völlig überlastet.