Vandalismus an der katholischen Kirche in Hochemmingen / Drei Fenster beschädigt
Von Markus Reutter
Bad Dürrheim-Hochemmingen. Erneut wurde die katholische Kirche in Hochemmingen Ziel von Vandalismus. Mutwillig hat ein bislang unbekannter Täter mit Granitsteinen drei der Kirchenfenster beschädigt.
Eine "Sauerei" sei das, meint einer der Anwohner, Günter Münk. So etwas hat der 68-Jährige in Hochemmingen noch nicht erlebt, dass mit Steinen auf Kirchenfenster geworfen wird.
Den Tatzeitpunkt kann die Polizei nur grob eingrenzen zwischen Montag und Mittwoch. Wie die Polizei weiter mitteilt, stammen die "vier handgroßen Granitbruchsteine", mit denen die Fenster beworfen wurden, aus dem benachbarten Mustergarten eines Landschaftsgärtners. Bei zweien der Fenster wurde lediglich das Vorderglas zerstört, beim dritten wurde auch das eigentliche, in Blei gefasste Kirchenfenster beschädigt. Die Schadenshöhe gibt Pfarrer Paul Heizmann auf 3000 bis 4000 Euro an und bezieht sich dabei auf Schätzungen eines Architekten. Diese Kosten müssen von der Kirchengemeinde übernommen werden, erklärt Heizmann, da keine Versicherung für einen solchen Fall abgeschlossen sei. Da solche Schäden sehr selten seien, gebe es auch keine Empfehlung für eine solche Glasversicherung.
Es handelt sich nicht um den ersten Fall von Vandalismus bei der Hochemminger Kirche. Erst vor einem halben Jahr, so erinnert sich Heizmann, habe es "Schmierereien" an den äußeren Kirchenwänden gegeben, außerdem sei das Kreuz vor dem Eingangsportal beschädigt worden. Hier seien Steine auf die Fassung geworfen worden.
Es sei schwer, die Täter zu ermitteln. Heizmann glaubt, dass sich der Vandalismus nicht speziell gegen die Kirche richtet, sondern ein Zeichen sinnloser Zerstörungswut ist. Der Pfarrer bittet die Anwohner, die Augen offen zu halten. Dem kommt auch entgegen, dass ein größerer Strauch vor der Kirche am Donnerstag entfernt wurde und das Gebäude so besser sichtbar ist.
Derzeit laufen die Sanierungsarbeiten an dem Kirchengebäude. Ursprünglich war nur eine Innensanierung geplant. Da sich aber die Kosten hierfür reduzierten, blieb noch Spielraum, der Kirche auch außen einen neuen Anstrich zu geben.
Heizmann ist zuversichtlich, dass der Kostenrahmen von 400 000 Euro eingehalten wird. 25 Prozent davon übernimmt das Ordinariat in Freiburg, den großen Rest finanziert die katholische Kirchengemeinde.
Zu den Sanierungsarbeiten in der Kirche gehören ebenfalls ein neuer Anstrich, außerdem eine Erneuerung des Fußbodens, des Elektrischen und des Dachstuhls. Hier musste vor allem schadhaftes Gebälk ersetzt werden. Die Arbeiten haben im Mai begonnen und sollen bis zum Winter abgeschlossen sein. Spätestens im Advent sollen die Gottesdienste wieder in der Kirche stattfinden. Für die Dauer der Sanierung wird mit den Gottesdiensten in die benachbarten Gemeindehalle ausgewichen.