Neue stellvertretende Vorsitzende des Nachbarschaftshilfevereins ist Ingrid Krickl, die auch Einsatzleiterin für einige Stadtteile auf der Ostbaar ist. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Nachbarschaftshilfe: Verein etabliert sich / Evangelische Kirchengemeinden streben Kooperation an

Bad Dürrheim (kal). Eine durchweg positive Bilanz zog der Nachbarschaftshilfeverein "Hilfe mit Herz und Hand" nach dem Gründungsjahr bei seiner ersten von 46 Mitgliedern besuchten Hauptversammlung.

In der Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse ließ der Vorsitzende Erwin Nopper einfließen, dass die Anzahl der Mitglieder von 35 am Gründungstag auf mittlerweile 173 angewachsen sei. Bewegte sich die Zahl der Einsätze in den ersten Monaten zwischen 20 und 40 hat man mittlerweile über 100 pro Monat. Daraus resultiert, dass im Vorjahr von Mai bis Dezember 958 Einsatzstunden verzeichnet wurden. Im zurückliegenden Januar waren es 195 Stunden. Der Großteil der Hilfeleistungen wird aus der Kernstadt angefragt, obwohl das Angebot auch für alle Ortsteile gedacht ist. Die Einsätze werden von vier Leiterinnen koordiniert. Insgesamt stehen über 60 Helfer zur Verfügung.

Kein Zweifel ließ Nopper daran, dass nach dem gelungenen Start der Verein weiterhin Unterstützungsleistungen aus dem öffentlichen Bereich, wie zum Beispiel vom Land, der Pflegekasse, der Stadt und spendenwilligen Unternehmen sowie Privatpersonen benötigen wird. Als erfreulich wertete er das Ansinnen der evangelischen Kirchengemeinden vor Ort, mit dem Verein zu kooperieren. Nach Einschätzung des Vorsitzenden werden im laufenden Jahr 2400 Einsatzstunden zusammenkommen. Wenn sich die Mitgliederzahl auf 250 erhöhen würde, wäre das ideal.

Ein Unsicherheitsfaktor stellt das Verhalten der Berufsgenossenschaft dar, die einen "Strafbetrag" für ehrenamtliche Arbeit durchsetzen wolle. Gemäß der Anzahl der Einsatzstunden von 30 Helfern müsste der Verein pro Kopf einen Jahresbeitrag von 270 Euro entrichten, unter dem Strich 8100 Euro. Der die zahlreichen Helferschulungen organisierende Heinz Messmer kündigte seinen Rückzug vom Amt des Vizevorsitzenden an. Der 76-Jährige begründete dies mit seinem Engagement zur Schaffung eines Dorfladens in Sunthausen. Seine Nachfolgerin wurde Ingrid Krickl aus Hochemmingen. Der als Geburtshelfer des Vereins mitwirkende Hauptamtsleiter Markus Stein hob hervor, dass es bisher noch keinem neuen Verein im Stadtgebiet gelungen sei, sich in so kurzer Zeit zu etablieren. Dem sich dynamisch entwickelnden Verein werde die Stadt weiterhin ein verlässlicher Partner sein, ließ er wissen.