Martin Kalisch, Kirchengemeinderat und Vorsitzender des Bauausschusses, informiert über die Sanierungsarbeiten der evangelischen Kirche in Oberbaldingen.Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kosten für Erneuerung der evangelischen Kirche in Oberbaldingen höher als erwartet / Viel zu tun

Bad Dürrheim-Oberbaldingen (kal). Mehr Arbeit als noch vor einigen Monaten gedacht bereitet die Sanierung der evangelischen Kirche in Oberbaldingen, die vermutlich im Jahr 800 errichtet und immer wieder umgebaut wurde. Dementsprechend sind auch die Kosten gestiegen.

Die umfangreiche Innensanierung war zunächst mit 650 000 Euro veranschlagt, die Hälfte dieser Summe gewährte die Badische Landeskirche als Zuschuss, die restlichen Gelder muss die Kirchengemeinde selbst aufbringen.

Beim Abfräsen giftiger Parkettkleber entdeckt

Martin Kalisch, Kirchengemeinderat und Vorsitzender des Bauausschusses informierte: 15 000 Euro mussten für die Entsorgung der Schadstoffe ausgegeben werden und für die Statik der Empore weitere 15 000 Euro. Festgestellt wurde beim Abfräsen des Parkettbodens, dass einstmals ein giftiger Parkettkleber verwendet wurde, der restlos entfernt werden musste. Bevor ein neues Parkett verlegt werde, müsse eine wasserdichte Schicht aufgelegt werden.

Die Empore wurde um einen Meter erweitert, wodurch 15 neue Sitzplätze entstehen. Erneuert wurden die Fundamente der Säulen unter der Empore.

Die Bänke aus Fichtenholz wurden im Vorjahr abmontiert und in zwei Scheunen gelagert. Zunächst hoffte man, sie wieder einbauen zu können, doch dann wurde festgestellt, dass sie im unteren Bereich vom Holzwurm total zerfressen waren. Nun sollen neue angeschafft werden, die durch eine größere Sitzfläche bequemer werden. Für diese Maßnahme werden weitere 30 000 Euro eingeplant.

Der Putz an den Innenwänden wurde auf eine Höhe von 1,60 Meter abgeschlagen, da das Fundament Wasser ziehe und Salz im Putz bleibe. Danach wurde ein Spezialputz aufgetragen, Risse wurden mit Gipsmarkern und einem Textilband bearbeitet, das die Spannung in der Wand aufhalten soll. "Ich hoffe, das hält für die nächsten 50 Jahre", bemerkte Kalisch. Und er hoffe, dass während der noch anstehenden Sanierungsmaßnahmen keine weiteren Überraschungen auftreten. Die Angebote der Handwerker seien bisher stets sehr vernünftig.

Spendenaufruf übertrifft Erwartungen

Gut abgedeckt, um sie vor Staub zu schützen, ist die Orgel, doch bevor sie wieder genutzt werden kann, müssen die Orgelpfeifen mit einem speziellen Verfahren gereinigt werden. Die Decke des Gotteshauses soll auch gereinigt werden und einen neuen Anstrich erhalten.

Alle Erwartungen habe ein Spendenaufruf übertroffen. In 18 Monaten kamen rund 100 000 Euro zusammen, freute sich Kalisch.