Der erste Anlauf zur Bildung "Freie Bürgerliste" für die Bad Dürrheimer Kommunalwahl 2019 war nicht von Erfolg gekrönt, es fehlt an Kandidaten. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: Projekt "Freie Bürgerliste" eventuell in fünf Jahren am Start

Der Name der neuen freien Liste für die Kommunalwahl stand schon fest, er sollte "Freie Bürgerliste" heißen. Doch noch bevor diese Liste auf die Welt kam, gab es eine Fehlgeburt.

Bad Dürrheim. Es gärte schon einige Wochen unter der Decke in der städtischen Politik. Joachim Limberger (CDU) und Michael Rebholz (FDP) wollten eine freie Liste für die Kommunalwahl aufstellen, doch war die Resonanz gering, und so wurde das kommunalpolitisch ehrgeizige Projekt vorerst eingestampft – obwohl mit Limberger und Rebholz zwei kommunalpolitische Schwergewichte die Initiatoren waren. Limberger selbst war jahrelang Vorsitzender der CDU, Rebholz in der FDP, die Väter von beiden hatten Jahrzehnte lang im Gemeinderat der Stadt sozusagen einen Sitz sicher und lenkten die Geschicke maßgeblich mit.

Ziel der Liste sollte es sein, dass man in der Kommunalpolitik mehr gestalten und Strukturen aufbrechen wollte. Zu den ersten Treffen wurden vor allem jüngere Bad Dürrheimer angesprochen, doch laut gut unterrichten Kreisen kam zu einer Sondierungszusammenkunft vor wenigen Wochen noch nicht einmal zwei Handvoll Personen, und die Personen, die man für die neue Liste schon gewonnen hatte, bekamen – so hat es den Anschein – kalte Füße, denn noch wäre genug Zeit gewesen, weitere Kandidaten zu suchen, die Kommunalwahl ist erst am 26. Mai 2019. Joachim Limberger gestand das vorläufige Scheitern ein, so mache es keinen Sinn, äußerte er sich. Aber das Projekt ist alles andere als beerdigt, man will eventuell einen Neustart zur nächsten Kommunalwahl machen. Wie man auch in der großen Politik schon gesehen hat, will gut Ding Weile haben. Auch dort haben langfristig erfolgreiche Parteien sich nicht über Nacht erfunden.

Keine großen Erwartungen hat man Seitens der Initiatoren an einen neuen Bürgermeister, der am 31. März gewählt wird. Ohne zu wissen, wer es ist und auf wen man sich als Kandidaten einigen wird, unterstellen die Initiatoren schon jetzt, dass ein Mann oder eine Frau mit Visionen und Kante in der Wählerschaft keine Möglichkeit findet. Im Umkehrschluss wird somit auch unterstellt, dass ein solcher Kandidat bei den Fraktionen als nicht vermittelbar gesehen wird.

Insgesamt tun sich die Fraktionen mit der Kandidatensuche schwer, egal ob in der Kernstadt oder in den Stadtteilen. Die Arbeit im Gremium sei zusehends schwerer geworden, so lautet übereinstimmende die Aussage von mehreren Mandatsträgern des Gemeinderats.