Gewalt am Arbeitsplatz erlebt eine Pflegerin. Foto: © Africa Studio – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Anklage: Auseinandersetzung bringt Mann vor Gericht

Bad Dürrheim (es). Am 18. Oktober vergangenen Jahres griff ein Mann, mitte vierzig, eine ältere Pflegerin in der Küche einer Wohngemeinschaft an, jetzt musste er sich vor Gericht dafür verantworten. Nach Angaben des Angeklagten sei er von ihr durch starke Beleidigungen provoziert worden. Sie habe ein Gerät bedient, für das sie nicht zuständig sei, worauf er sie auf ihr Vergehen hinwies. Sie habe ihn stark beleidigt, wodurch er sich provozieren ließ und ihr eine Ohrfeige gab, wie er vor Gericht zugab.

Die Position der Pflegerin ist, dass er sie bedrängt habe und ihr jeden Fluchtweg versperrte. Daraufhin sei er aggressiv geworden und hätte ihr mehrere Ohrfeigen gegeben. Sie habe begonnen, sich zu wehren, woraufhin er sie in den Schwitzkasten nahm und auf ihren Kopf eingeschlagen habe. Die Pflegerin sagte aus, dass sie ihn nicht beleidigt habe. Ihre Aussage war aber sehr lückenhaft und nicht chronologisch geordnet. Nach ihrer Aussage, sei sie seit dem Vorfall traumatisiert und habe Gedächtnisstörungen, weshalb sie sich nicht an den ganzen Vorfall erinnern könne.

Vom Richter gab es dafür einen fragwürdigen Blick und ein Kopfschütteln. Noch am Tag der Tat zeigte sie den Mann wegen körperlicher Misshandlung an. Er gab am 20. August vor Gericht zu, ihr eine Ohrfeige gegeben zu haben, nachdem er von ihr provoziert wurde. Aufgrund der psychischen Folgen, die die Anfang Sechzigjährige nun mit sich trägt, lautet das Urteil des Richters: Eine Spende in Höhe von 1000 Euro an den Verein Frauen für Frauen.