Das von den Angehörigen der Hochemminger Wehr praktizierte korrekte Anlegen der Atemschutzausrüstung ist für die Träger zu deren Eigenschutz von höchster Wichtigkeit. Fotos: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Übungen: Feuerwehren in Oberbaldingen, Unterbaldingen und Hochemmingen proben den Ernstfall

Die Abteilungswehren Oberbaldingen, Unterbaldingen und Hochemmingen hielten am Wochenende ihre Jahreshauptproben ab, wobei der Rettung von Personen besonderes Gewicht verliehen wurde.

Bad Dürrheim (kal). Der schrille Ton der sich auf dem Rathausdach befindenden Sirene stellte nicht nur für die Feuerwehr Oberbaldingen das Signal zum Ausrücken dar, es lockte auch zahlreiche Bürger an den Einsatzort, der Rathaus hieß. Angenommen wurde bei dieser Übung, dass sich bei Arbeiten an der sich im Untergeschoss des Gebäudes befindenden Heizungsanlage eine Verpuffung mit anschließender großer Rauchentwicklung ereignete. Diese versperrte nicht nur dem verletzten Arbeiter im Heizungsraum die Sicht für den Rückzug, sondern auch zwei Personen im Obergeschoss, in das sich der Qualm ausbreitete.

Während sich die Atemschutzträger auf die Suche nach dem Arbeiter machten, stellten andere Wehrmänner ein Steckleiter am Gebäude auf, um in das Obergeschoss zu den Vermissten zu gelangen. Um den zahlreichen Zuschauern zu zeigen, wie eine Personenrettung über die Steckleiter mit einem Rettungsbrett erfolgt, wurde eine Übungspuppe verwendet. Voll in die Hauptprobe eingebunden war die Jugendfeuerwehr Ostbaar, die mit dem Einsatzfahrzeug der Abteilung Öfingen eintraf, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Moderiert wurde der Übungsablauf vom Abteilungskommandanten Volker Heppler.

In Unterbaldingen verlief die Alarmierung über die digitalen Funkmeldeempfänger, auf denen jeder Angehörige der Wehr den Einsatzort und den Anlass ablesen kann. Der Grund zum Ausrücken der Einsatzabteilung war hier ein Gebäudebrand in der Wartenbergstraße. Dieser kam aufgrund von Arbeiten an einem Kraftfahrzeug im Ökonomieteil des Gebäudes durch einen technischen Defekt zustande. Die Einsatzkräfte rückten mit ihrem Tragkraftspitzenfahrzeug(TSF) Baujahr 1986 und dem den Ostbaarwehren zur Verfügung stehenden TSF 10/16 an. Nach der kurzen Lagebesprechung begaben sich die Atemschutzträger in das Gebäude, um nach zwei vermisst gemeldeten Personen zu suchen.

Parallel dazu wurde von den Kameraden die Wasserversorgung aufgebaut, wozu auch die Legung einer über 60 Meter langen Schlauchleitung erforderlich war. Die rasch aufgefundenen Personen, gestellt von der Jugendfeuerwehr, wurden zur Erstversorgung aus dem Gefahrenbereich gebracht. Während der vom Abteilungskommandanten Sascha Huber kommentierten Übung war die Wartenbergstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt, um ungehindert das Szenario verfolgen zu können.

Jugendliche hatten in einem unbewohnten Haus gezündelt und sich in Gefahr gebracht, weil dadurch in dem alten mehrstöckigen Gebäude ein Feuer ausbrach. Das war die angenommene Ursache für die Herbstübung der Hochemminger Abteilung, die von Jürgen Erath moderiert wurde. Etliche Zuschauer hatten sich am Straßenrand eingefunden und schmunzelten, denn die 22 Feuerwehrkameraden kamen in kleinen Gruppen zu Fuß zum Einsatzort. "Wir sind umweltfreundlich", scherzten sie. Im Ernstfall wären sie natürlich mit dem Mannschaftstransportwagen und mit den privaten Pkws herbeigeeilt.

Bei der Übung galt es vorrangig, die im Haus eingeschlossenen Jugendlichen, die von acht Angehörigen der Jugendfeuerwehr dargestellt wurden, herauszuholen und in Sicherheit zu bringen. Aus den oberen Stockwerken erfolgte dies durch die Atemschutzträger mit der Steckleiter. Die Schlauchgruppe war mit Stahlrohren für die Brandbekämpfung zuständig, vorsorglich wurde auch am Nachbarhaus eine Riegelstellung aufgebaut.

Abteilungskommandant Harald Fischerkeller hob hervor, dass die Übung ruhig und ohne Hektik abgelaufen war, jeder habe gewusst, was er zu tun hatte. So sah es auch der stellvertretende Gesamtwehrkommandant Karl-Heinz Kienzle.