Das Haus mit den blauen Fensterrahmen und Läden soll abgerissen werden, an dessen Stelle ist ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten geplant. Das Gebäude als solches lehnt der Technische Ausschuss zwar nicht ab, wohl aber die Art und Weise, wie die Parkplätze entstehen sollen. Wie sehr schön zu sehen ist bei parkenden Autos fast kein vorbeikommen von zwei Fahrzeugen auf der Straße möglich. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: Mitglieder sehen die Situation in der Karlstraße als prekär an

Der geplante Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Karlstraße und eine überdachte Parkplatzerweiterung beim Kaufland waren zwei Hauptthemen des Technischen Ausschusses. Vor allem das Haus bereitete Kopfzerbrechen.

Bad Dürrheim. In der Karlstraße soll das Haus neben dem Polizeiposten abgerissen werden. Geplant ist auf dem Grundstück ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten. Die Bauherren erstellten ein Parkplatzkonzept, das den Mitgliedern des Technischen Ausschusses in der Praxis eher fragwürdig erschien, da ein Parkplatz nur über einen anderen Parkplatz erreichbar ist, der dann frei sein muss. Gleiches gilt beim Wegfahren. Prinzipiell gab es zu dem Gebäude keine Beanstandungen bezüglich der Größe oder Dachform, die zur Ablehnung führten.

Regine Mäder, deren Elternhaus nur wenige Meter entfernt ebenfalls in der Karlstraße steht, sprach es aus: An dieser Stelle sei die Parksituation in der Karlstraße schon äußerst prekär. Der Verkehr komme eigentlich zwei Mal am Tag zum Erliegen. Als fragwürdig erschien ihr die genannte Lösung zur Parkplatzzufahrt. Insgesamt müssen bei fünf Wohnungen acht Parkplätze nachgewiesen werden, 1,5 pro Wohnung. Hier hielt sie die Anzahl in diesem Fall als zu niedrig angesetzt. Markus Heinemann, der die Situation ebenfalls aus jahrzehntelanger eigener Beobachtung kennt, pflichtete ihr bei. Auf dem Parkplatz, so wie er hinter dem Haus geplant ist, stehen über kurz oder lang die Mülleimer, zeigt er sich überzeugt.

Seinen Vorrednern schloss sich Uwe Siefert an. Er erlebt die Situation in direkter Nachbarschaft an seinem Arbeitsplatz bei der Polizei. Albert Scherer sieht es zwar als wichtig an, dass innerorts gebaut werde, jedoch befand er die Parksituation ebenfalls als schwierig und erinnert, dass man in anderen Fällen bei sechs Wohneinheiten schon eine Tiefgarage gefordert habe.

Ortsbaumeister Holger Kurz wies darauf hin, dass diese nicht einforderbar sei, Bürgermeister Jonathan Berggötz plädierte für eine Überplanung und einen möglichen Ortstermin vor der nächsten Sitzung. So wurde der Antrag zunächst abgelehnt mit dem Hinweis an den Bauherren, die Parksituation zu ändern.

Ums Parken ging es auch bei der Zustimmung für eine Erweiterung des Parkplatzes des Kauflands. An der Südseite, auf dem Gelände des früheren Gebäudes, soll ein überdachtes Parkdeck gebaut werden. Nach den eingereichten Plänen soll die später noch zu bauende Einfahrt von der Kreisstraße genau auf dieses Parkdeck ausgerichtet sein. So ganz war man im Technischen Ausschuss von dem Ansinnen nicht begeistert. Albert Scherer erinnerte, dass man dem Kaufland-Neubau auch deswegen zustimmte, da der Bauherr versicherte, dass man auf dem ehemaligen Gelände nicht bauen würde. Auf diese Weise bekam man Abstand zur Wohnbebauung Wasserstein.

Ein anderer Punkt, der als kritisch gesehen wird, ist immer noch die Verkehrsführung. Es müsse eine Lösung gefunden werden, wie man verhindern könne, dass die Abfahrt nicht als Durchfahrt über den Parkplatz ins Wohngebiet genutzt werde. Ein weiterer Punkt, den Holger Kurz nun endgültig klären will, ist das Rückhaltebecken, das auf dem Gelände geplant ist. Hier soll das Oberflächenwasser von einer großen Fläche des Gewerbegebiets hineinfließen und von Schwebstoffen wie Autoreifenabrieb befreit werden, bevor es weiter in die Musel abgeleitet wird.