Die Musik- und Trachtenkapelle Öfingen erhielt in einem begeisternden Konzert reichlich Applaus. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Zu Gast sind die Musiker aus Rothaus / Jugendensemble setzt sich musikalisch in Szene

Bad Dürrheim-Öfingen. In der bis auf den letzten Sitzplatz belegten Osterberghalle erlebten die Zuhörer während dem dreigeteilten Jahreskonzert der Musik- und Trachtenkapelle Öfingen eine Reise durch diverse Länder und Stilrichtungen der Blasmusik. Zu Gast war die Trachtenkapelle aus Rothaus deren musikalischer Leiter Markus Bölle seit Jahren als Ausbilder aktiv tätig ist.

Zum Konzerteinstieg präsentierte sich die Bläserjugend der Gastgeber, die unter Leitung von Dirigentin Julia Weber in einem beherzten Auftritt bewies, dass sich die aktive Kapelle keine Nachwuchssorgen machen muss. Die Gastgeber übernahmen im Schlussteil die Regie und knüpften nahtlos an den mit reichlich Beifall bedachten Auftritt der Gastkapelle aus Rothaus an.

Dirigent Berthold Berberich war es einmal mehr gelungen, sein Orchester in neuen Höhen zu fordern und trotzdem die Spiellaune seiner Musiker auf hohem Niveau zu halten. Die Musik- und Trachtenkapelle setzte unmittelbar nach ihrem Auftakt hörbare Akzente, als sie das vierteilige Orchesterstück "Peer-Gynt-Suite" des Norwegers Edvard Grieg in einer Fassung für Blasmusik präsentierte. Dass dies reibungslos gelang, hat sie ihrem Dirigenten zu verdanken, der eines der bekanntesten Orchesterwerke der Romantik für die Blasmusik arrangierte.

Unterstützend dazu bekam das Publikum die Möglichkeit, sich in die passend dazu ausgewählten Bilder einer Beamer-Show zu vertiefen, welche die Ausdrucksstärke der Musik weiter stärkten.

Ausgezeichnete Damen spielen in den Solostücken

Die neue Trägerin des goldenen Leistungsabzeichens und Hornistin Rebecca Bausch festigte mit ihrem Auftritt im Stück "Air Poetique for Horn and band" ihre vor kurzem erhaltene Auszeichnung. Ebenso wie die ebenfalls mit Gold dekorierte Flötistin Liane Hall, die in den "Sketches for Flute" begeisterte erhielt sie lang anhaltenden Applaus des Publikums.

Seiner Zeit voraus eilte Komponist Armin Kofler, als er bereits im Jahr 2011 sein Konzertwerk "Schmelzende Reisen" als mahnendes Musikstück an die Klimaerwärmung komponierte. Die Gastgeber vertonten expressiv das dreiteilige Stück, aus dem die Würde der mächtigen Gletscher, einem Wehklagen über ihren schnellen Rückgang wich. Auch setzen die Aktiven mit Nachdruck die wiederaufkeimende Hoffnung um, die der letzte Konzertteil ausstrahlte.

In bislang an diesem Abend kaum touchierte Konzertsphären entführten die Gastgeber in ihrem letzten Stück, als der effektvolle Golden Earing Popklassiker "Radar Love" die Hallenatmosphäre durchdrang. Enthusiastischer Jubel für ein großartiges Konzert war die Folge. Eine Zugabe war unausweichlich. Berberich und sein Orchester gaben sie in Form des Florentiner Marsches. Noch einmal brandete lautstarker Applaus in der Halle auf ehe sich der Vorhang schloss.