Unter einem der Bäume auf den Sunthausener Friedhof könne ein Platz für Urnengräber geschaffen werden, das ist ein Wunsch von mehreren Einwohnern. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Urnenfeld auf dem Friedhof ist Wunsch einiger Einwohner / Gewerbegebiet nicht in Sicht

Mit dem Bauvorhaben von zwei Mehrfamilienhäusern in der Tuninger Straße wird die Ortseinfahrt einen neuen Charakter bekommen. So sahen es die Ortschaftsräte, die dem geplanten Neubau zustimmten.

Bad Dürrheim-Sunthausen. Stadtbaumeister Holger Kurz stellte dem Gremium in der jüngsten Sitzung die Pläne vor. Vorgesehen ist, dass in jedem der zwei Wohnhäuser in zweigeschossiger Bauweise sechs bis sieben Wohneinheiten entstehen mit jeweils 1,5 Parkplätzen. Wegen des Gebietscharakters müsse der seit 1995 bestehende Flächennutzungsplan nicht geändert werden, höchstens punktuell. An der Nordseite der Häuser, entlang der Tuninger Straße, solle eine starke Begrünung gepflanzt werden.

Holger Kurz betonte, dass die Innenbereichsentwicklung oberste Priorität habe und die Beschaffung von Wohnraum sehr wichtig sei, daher könne man diesem Bauvorhaben zustimmen.

Ob es sich um Eigentums- oder Mietwohnungen handeln wird, vermochte Kurz nicht zu sagen. Ortsvorsteher Albert Scherer war der Ansicht, dass Mietwohnungen dem Ort nicht schaden würden. Ratsmitglied Michael Winterhalder bemerkte, dass 1,5 Stellplätze pro Wohnung zu knapp seien, es sollten zwei Plätze sein. Scherer verwies darauf, dass in diesem Fall über das Recht zu bestimmen sei, nicht über das Gefühlte.

Dennoch erhielt die Bauvoranfrage, die mit einer Gegenstimme befürwortet wurde, den Vermerk, zu überprüfen, ob zwei Stellplätze pro Wohneinheit machbar seien, ebenso, dass auf eine starke Begrünung Wert gelegt werde. Zudem solle im nächsten Jahr eine Verkehrsschau durchgeführt werden, da das Ortsschild Richtung Tuningen eventuell zurückversetzt werden solle. Das Bauvorhaben wird am kommenden Donnerstag im Technischen Ausschuss behandelt.

Auf die Frage von Michael Hauger nach einem Gewerbegebiet bei der Tuninger Straße erläuterte Scherer, dass in den nächsten Jahren nichts zu erwarten sei. Eine Fläche werde landwirtschaftlich genutzt, auf eine weitere habe man keinen Zugriff, da der Eigentümer nicht zum Verkauf bereit sei.

Ein weiteres Thema in der Sitzung war das Anlegen von Urnengräbern auf einer Rasenfläche oder unter einem Baum. Wie der Rathauschef berichtete, sei er schon mehrmals von Einwohnern angesprochen worden, die sich solche eine Bestattungsart wünschten. Da die Tendenz immer mehr zu Urnengräbern neige, sollte man den Bürgern diese Möglichkeiten bieten.

Machbar wäre, auf dem Friedhof eine Rasenfläche auszusuchen, oder einen Baum. Anna Baier bezeichnete diese Art von Bestattung zeitgemäß, man solle zustimmen. Sie konnte sich vorstellen, dass die Urnen unter einem Baum oder einem Busch ihren Platz finden, so dass es trotz einer gewissen Anonymität einen Anhaltspunkt gebe. Michael Hauger konnte sich statt einer grünen Rasenfläche eine bunte Blumenwiese vorstellen. Das Gremium einigte sich, in verschiedenen Nachbargemeinden Urnengräber aufzusuchen und dann zu entscheiden, was passe.

Michael Winterhalder brachte die wiederholte Verunreinigung durch Hundekot, insbesondere beim Kindergarten, zur Sprache. Die Strafe für die Hundebesitzer sei zu gering, so seine Meinung. Albert Scherer machte deutlich, dass der Hundebesitzer nur dann zur Kasse gebeten werden könne, wenn es einen Zeugen gebe, der den Vorfall beobachtet habe und ihn der Ortsverwaltung melde.