Soziales: Der Caritas-Ausschuss informiert / Weitere Helfer sind gesucht / Entlastung für Sozialstation

Zur Infoveranstaltung zum neu gegründeten Verein "Hilfe mit Herz und Hand" lud die Seelsorgeeinheit und der Caritas-Ausschuss Bad Dürrheim ins Gemeindehaus ein.

Bad Dürrheim. Der Verein wurde im Mai 2018 neu gegründet. Wie Diakon Adalbert Mayer gleich zu Beginn der Veranstaltung hervorhob, "steht die Seelsorgeeinheit voll und ganz dahinter und erhofft sich so neue Motivation und Ideen, damit Menschen in Notsituationen unterstützt werden können". Dann hatte Erwin Nopper, Vorsitzender des Vereins, das Wort.

Er führte zunächst auf, dass es inzwischen etwa 60 Nachbarschaftshilfevereine in Baden-Württemberg gebe. Der nun neu gegründete Verein müsse "das Rad nicht neu erfinden" und orientiere sich daher an dem Musterverein "Hilfe von Haus zu Haus", welcher seit 2003 am Bodensee erfolgreich arbeitet.

Die Idee, so etwas in Bad Dürrheim und den Umlandgemeinden einzuführen, kam Erwin Nopper vor circa eineinhalb Jahren. Der Vorsitzende hob heraus, dass die Familien in der heutigen Zeit "zerrissen" seien, unter anderem durch die Mobilität und den Wegzug durch berufliche Veränderungen. Aber auch der Wertewandel spiele eine große Rolle. Daher sei die Nachbarschaftshilfe um so wichtiger. Hierbei gehe es nicht nur darum, anderen Menschen zu helfen, sondern sich auch mit anderen Fragen zu beschäftigen wie beispielsweise "Wie kann die Annahme von Hilfe vereinfacht werden?" Unterstützen sollen die freiwilligen Helfer die Hilfsbedürftigen bei den unterschiedlichsten Aufgaben. So kann jeder Helfer vorab seine Einsatzgebiete frei wählen, wie beispielsweise Rasen mähen, Behördengänge oder der einfache Spaziergang.

Momentan sind in Bad Dürrheim ungefähr 15 Helfer im Einsatz, die sich um sechs Haushalte kümmern und für ihre ehrenamtliche Tätigkeit auch entlohnt werden. Inzwischen seien "richtige Freundschaften entstanden" wie Barbara Durul, Einsatzleiterin in Bad Dürrheim, freudig hervorhob. Auch machte sie noch mal deutlich, "dass gerne Jugendliche und junge Erwachsene helfen können".

Warum die Nachbarschaftshilfe überhaupt sinnvoll und notwendig sei, führte Babette Münter auf. Die Leiterin der Sozialstation betonte, dass ihr und ihrem sieben-köpfigen Team schlichtweg die Zeit fehle und ihr die "Hände gebunden sind". Zum Abschluss führte Erwin Nopper noch mal auf, dass der Verein eine Entlastung für Verwandte sein soll und es nicht nur "ein Notstand in der Pflege gibt, sondern auch ein Notstand im sozialen Nahbereich, also dem füreinander da sein." Menschen die sich gerne engagieren möchten oder die Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen wollen, sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen: Interessierte Helfer können sich bei Erwin Nopper, Telefon 07706/57 48, oder Heinz Messmer, Telefon 07706/ 12 50, melden.