Kein Interesse am "Antik-Café" bei der Zwangsversteigerung: Die Verhandlung endete ergebnislos. Foto: Huber

Zwangsversteigerung von Antik-Café ohne Ergebnis: kein Gebot. Ehemaliges Landhaus Wagner.

Bad Dürrheim - So gering, wie das Interesse an der einstigen "Single-Börse" bei der gestrigen Zwangsversteigerung war, so schlecht besucht war auch das "Antik Café" in Bad Dürrheim in den letzten Monaten. Keiner wollte das Haus in der Luisenstraße 18 haben.

 

Ergebnislos musste der Leiter der Zwangsvollstreckung die erste Verhandlungsrunde schließen. Zwar lasen sich im Laufe der halbstündigen Bieterzeit zwei Zuhörer das Gutachten über das Gebäude durch, dessen Verkehrswert auf 440.000 Euro festgesetzt wurde. Doch am Ende wechselte das Objekt nicht einmal für die Hälfte der Summe (Fünf-Zehntel-Grenze) den Eigentümer.

Ob es eine weitere Zwangsversteigerungsrunde geben wird, hängt hauptsächlich an der Bank, in dem Falle der Kreissparkasse Tübingen. Sie muss als Hauptgläubigerin einen Antrag beim Amtsgericht stellen, um das als Hotelbetrieb mit Restaurant ausgewiesene Objekt mit einer Nutzfläche von 525 Quadratmetern noch an Interessenten zu bringen. Die Beschlagnahme des Hauses und die gestrige Verhandlung im Villinger Gericht setzte den Schlusspunkt unter große Pläne, die der Eigentümer aus dem Tübinger Raum mit dem Haus hatte. Eine Piano Bar mit gehobener Atmosphäre sollte es werden. Der Besitzer hatte viel vor mit seinem Antik-Café. Doch das Konzept ging nicht auf. Nun kam das Café Anfang Dezember unter den Hammer.

Investitionen im sechsstelligen Bereich

Von Anfang an sei das Geschäft nicht gut gelaufen, erinnert sich der Eigentümer, ein Geschäftsmann aus dem Tübinger Raum, der nicht näher genannt werden möchte. Um so bitterer für ihn, da "wir vom Keller bis hinauf zum Dach alles renoviert haben", bilanzierte der Eigentümer auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Das Dach sei neu eingedeckt worden, die Elektrik erneuert und neue Böden gelegt worden. Zudem habe man die Fremdenzimmmer saniert. Auch das Außengelände macht einen gepflegten Eindruck. "Wir haben hier einiges investiert", meinte er. Unterm Strich habe er für die Sanierung einen etwa sechsstelligen Betrag ausgegeben. "Wir haben sehr viel in das Haus hineingesteckt", so der Eigentümer, der das Areal 2005 gekauft hatte.