Für ihr Engagement wurde Andrea Greguric nach zwölfjähriger Amtszeit durch ihren Stellvertreter Reiner Günther im Namen des Vereins Dank und Anerkennung ausgesprochen. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Turnerbund: Andrea Greguric verabschiedet / Vorsitzender, Schriftführer und Kassierer fehlen

In eine schwierige Situation ist der Turnerbund 1911 geraten: Er hat keinen Vorsitzende mehr, und die Ämter von Kassierer, Schriftführer und Pressewart konnten auch nicht besetzt werden.

Bad Dürrheim. Im Frühjahr 2017 hatte die Vorsitzende Andrea Greguric angekündigt, dass sie das Amt nur noch für ein weiteres Jahr übernehme und appellierte an die Mitglieder, sich um eine neue Führungskraft zu bemühen. Trotz intensiver Suche wurde kein Nachfolger gefunden, auch nicht für Sabine Kirner, die bislang die Finanzen verwaltet hatte.

"Die größte Aufgabe des Vereins wird es nun sein, die unbesetzten Ämter so schnell wie möglich aufzufüllen", machte Greguric bei der Hauptversammlung deutlich. Ohne Vorsitzenden werde der Verein nicht nach außen repräsentiert, ohne Pressewart gebe es keine Werbung und keine Infos, ohne Kassierer fehle die nötige Überwachung der Finanzen und ohne Schriftführer müsse der Vorstand das Protokoll selbst schreiben. "Ich warne ausdrücklich davor, die Ämter unbesetzt zu lassen, denn selbst ein gut funktionierendes Team gelangt irgendwann an die Grenzen der Belastbarkeit" betonte die ausscheidende Vorsitzende nach ihrer zwölfjährigen Amtszeit.

Ihre beiden Stellvertreter, Reiner Günther und Yvonne Schräpler, sowie Heidi Hess von der Geschäftsstelle könnten den Posten des Vorsitzenden nicht übernehmen, da sie mit viel Herzblut und großem Engagement ihren Aufgaben nachkommen und stets parat seien, wenn man sie benötige.

Vergeblich bemühten sich einige Versammlungsteilnehmer, aus ihren Reihen eine Führungskraft zu finden. Doch man habe in den vergangenen Monaten mehrere Personen angesprochen und man müsse deren Absage akzeptieren. Problemlos verlief die Wahl des ersten Stellvertreters, da sich Reiner Günther wieder zur Verfügung stellte, ebenso Knut Gerlich für das Amt des männlichen Sportkoordinators.

Auf die Frage, wie der Verein ohne Kassenwart bestehen könne, versicherte Andrea Grecuric, dass der Großteil des Zahlungsverkehrs durch die Geschäftsstelle von Heidi Hess übernommen werde, für die übrigen Buchungen müsse jemand gefunden werden, bis dahin sei das verbleibende Vorstandsteam dafür verantwortlich.

An Bürgermeisterstellvertreter Heinrich Glunz wurde die Frage gestellt, ob es der Stadtverwaltung nicht möglich sei, dem Verein eine hauptamtliche Person zur Verfügung zu stellen. Glunz meinte dazu, dass die Kommune keine Lösung bieten könne. Würde man einen Manager einstellen, fehle dem Verein das Herzblut, das von den ehrenamtlich Tätigen zu spüren sei. Eindringlich appellierte Glunz an die Mitglieder, sich um einen intakten Vorstand zu bemühen. Es sei eine schwierige Lage für den Turnerbund, der seinen 800 Mitgliedern ein breites Spektrum an sportlichen Aktivitäten biete und in allen Bereichen stets eine tolle sportliche Visitenkarte abgebe. Die Stadt sei sehr stolz darauf, dass Andrea Greguric zwölf Jahre lang die Geschicke des Vereins geführt habe. Trotz aller momentanen Schwierigkeiten zeigte sich Reiner Günther zuversichtlich. "Das kriegen wir hin, wir werden uns bemühen", versicherte er. Der ausgeschiedenen Vorsitzenden überreichte er mit vielen Worten des Dankes ein Präsent, begleitet von anerkennendem Beifall aus der Versammlung.