"Wenn die vor drei Leuten zittern"
"Wenn die vor drei Leuten zittern", zeigt das für Stephanie Richter aber, dass das Thema Mobilfunk und seine Gesundheitsgefahren mittlerweile ernst genommen wird. Wobei es dem Verein nicht darum gehe, Mobilfunk abzuschaffen, sondern dass vor allem die Grenzwerte deutlich gesenkt würden. Deutschland schneide da im europaweiten Vergleich am schlechtesten ab.
Der Bausachverständige Rotzinger wies im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten auf die selbstgemachte Funkbelastung zu Hause hin, sei es durch drahtloses Internet oder schnurloses Telefon, diese Strahlenbelastung könne jeder selbst und schnell beseitigen. Auch Kliniken empfiehlt er kabelgebundene Lösungen oder Internet über Stromverbindungen. Das sei unkompliziert und wirtschaftlich zu realisieren. Gerade Klinikbetreiber hätten eine besondere Verantwortung, legt Richter diesem Personenkreis nahe, sich mit Hilfe unabhängiger Studien über das Thema zu informieren.
Während die drei vom Verein "Diagnose Funk" wieder den Heimweg antreten mussten, entwickelte sich in der Klinik eine muntere Gesprächsrunde zum Thema Gesundheit. Kur und Bäder-Geschäftsführer Thomas Bank stellte Bad Dürrheim mit seinen jährlich 600 000 Übernachtungen und neun Kliniken vor. 58 Prozent der Arbeitsplätze vor Ort stünden in Verbindung mit dem Gesundheitswesen.
Klinikchef Joachim Limberger betonte die engen Verbindungen zwischen Reha-Einrichtungen und Kliniken. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn die Patienten vor Ort zur Reha kommen würden. Aber bei der Verteilung der Patienten würden Kostenträger, also die Kassen, vor allem auf den Preis und nicht nach der Qualität schauen. Mappus äußerte aber verfassungsrechtliche Bedenken, gesetzliche Vorgaben zu machen.
Die Verwaltungsdirektorin der Sonnenbühl-Klinik, Annette Spieker, wies auf den Fachärztemangel hin und die Abwanderung von Medizinern ins benachbarte Ausland. Mappus entgegnete, dass die Landesregierung den "Arzt auf dem Land" stärken und dessen Beruf wieder attraktiver machen wolle.
Andrea Kanold drängte auf mehr Transparenz bei den Verwaltungskosten der Krankenkassen. Wobei Mappus meinte, dass die eigentlichen Kostentreiber die Krankenhäuser seien, deren Behandlung mit der sich entwickelnden Medizintechnik teurer würde. Dem Bürger müsse klar sein, dass er vor allem in zwei Bereichen künftig mehr zahlen werde, im Gesundheitswesen und in der Altersvorsorge. Die Politik solle schauen, wie die Kosten einkommensabhängig und gerecht verteilt werden könnten. u Schwarzwald-Baar-Kreis
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