Entlang der Kreisstraße soll zwischen der Hirschhalde und Biesingen ein Radweg gebaut werden. Er trifft unterhalb des Friedhofes auf die Verlängerung der Mühlenstraße Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Strecke von rund 2000 Metern von Biesingen zur Hirschhalde / Wegeführung umstritten

Im Zuge der Radverkehrsplanung ist es ein erklärtes Ziel des Landratsamtes, die Radwege auszubauen. Bad Dürrheim könnte jetzt erneut davon profitieren.

Bad Dürrheim. Zwei Wege wurden bereits in diesem Rahmen verwirklicht, es sind die zwischen Hochemmingen und Tuningen sowie Unterbaldingen nach Geisingen. Von Biesingen zur Hirschhalde sollen rund 2000 Meter Radweg neu gebaut werden. Nach einer ersten Schätzung kostet dieser Weg rund 550 000 Euro, die Hälfte würde das Land bezahlen, die andere Hälfte würden sich Stadt und Landkreis teilen, so bliebe für die Stadt eine Summe von rund 120 000 Euro.

Mehrheitlich zugestimmt

Der Gemeinderat stimmte mit fünf Enthaltungen und zwei Gegenstimmen in seiner Sitzung am Donnerstag einer Vorlage der Stadtverwaltung zu, dieses Projekt anzugehen. Im ersten Schritt wird die Stadtverwaltung beauftragt, beim Kreis um die Aufnahme in die Zuschussvergabe 2019 zu bitten, dazu wird das Ingenieurbüro Greiner mit der Erarbeitung der Entwurfsplanung und der Kostenberechnung beauftragt.

Der Radweg würde an der alten Einfahrt von Biesingen beginnen und bis zu dem Punkt führen, an dem der erste Gemeindeverbindungsweg auf der anderen Seite der Kreisstraße in diese einmündet. Ein weiterer Abschnitt von etwa 200 Metern soll auf der Hirschhalde entstehen, da dort ebenfalls kein Weg vorhanden ist. Diese Wege sollen weniger der touristischen Nutzung dienen, sondern mehr dem Ziel, mehr Menschen auf das Rad zu bringen und dieses anstelle des Autos zu nutzen. Grundlage für diese Entscheidung ist der Radverkehrsplan des Schwarzwald-Baar-Kreises, dieser sieht unter anderem den Lückenschluss entlang dieser Kreisstraße vor.

Der Gemeinderat hat bereits im Juli 2015 den Entschluss gefasst, nach den bereits realisierten Radewegeverbindungen Hochemmingen–Tuningen sowie Unterbaldingen–Geisingen, diesen Weg mit Priorität eins zu verwirklichen.

Da die Stadt nun entsprechende Geldmittel in den Haushalt 2019 einstellen will, sind verschiedene Vorarbeiten notwendig. Bis spätestens 31. Mai muss beim Landratsamt ein Vorentwurf inklusive Kostenschätzung und die Bitte um Aufnahme in den Haushalt 2019 gestellt sein. Das bedeutet jedoch noch nicht, dass 2019 auch gebaut wird. Dies geschieht nur, wenn das zuständige Kreisgremium die Maßnahme in den Haushalt aufnimmt und bewilligt. Wäre dies der Fall, stellt der Landkreis bis 30. September mit dem Entwurf einen Antrag beim Land auf die dortige Bewilligung des Zuschusses 2019.

Die Wegeführung war umstritten. Wolfgang Kaiser sprach sich im Namen der LBU-Fraktion vehement gegen diese Lösung aus. Er schlug vor, einen vorhandenen Weg östlich von Biesingen auszubauen, der dann über Sunthausen auf den Gemeindeverbindungsweg führt, der genutzt werden könnte. In seinen Augen können die Autofahrer auch die Kreisstraße nutzen, dies sei nur wenige Sekunden länger.

Andrea Kanold konnte sich mit dem Vorschlag anfreunden, zumal er auch um einiges günstiger sei als die Lösung der Verwaltung. Kaiser wandte zudem ein, man könne nicht auf der einen Seite das Projekt "Bad Dürrheim blüht" ins Leben rufen und auf der anderen Seite rund 4500 Quadratmeter Wiese zupflastern.

Die vorgeschlagene LBU-Lösung, das zeichnete sich ab, fand jedoch keine Mehrheit im Rat unter anderem deshalb, da das Radverkehrskonzept vorsieht, entlang von Kreisstraßen schnelle Radwege zu bauen und nur solche Projekte gefördert werden.